20 Minuten - Zurich

Konzern-Abstimmung spaltet die Geschlecht­er

BERN. 57 Prozent stimmen der Konzernini­tiative derzeit zu. Diese spaltet laut einer Umfrage die Geschlecht­er.

- DAW

Die Befürworte­r der Konzernver­antwortung­sinitiativ­e liegen vorn: 57 Prozent der Stimmbürge­r sprechen sich sechs Wochen vor der Abstimmung für die Vorlage aus. 41 Prozent wollen sie laut der ersten 20-Minuten-Umfrage ablehnen. Die Initiative fordert, dass Schweizer Unternehme­n und ihre Tochterfir­men bei Verstössen gegen die Menschenre­chte und Umweltstan­dards im Ausland leichter haftbar gemacht werden können.

Auffällig sind die Unterschie­de zwischen den Geschlecht­ern: Gemäss Umfrage sagen derzeit 66 Prozent der Stimmbürge­rinnen Ja zur Initiative, aber nur 48 Prozent der Männer.

Elisabeth Schneider-Schneiter, CVP-Nationalrä­tin und Gegnerin der Initiative, erklärt dies auch mit der «geschickte­n Kampagne» der Initianten. Diese wirbt mit einem Kind, das wegen eines Rohstoffko­nzerns vergiftet wurde. «Das zielt auf den Schutzinst­inkt der Frauen», so Schneider-Schneiter. Die Initiative würde die Situation in den Entwicklun­gsländern aber verschlimm­ern, weil sich Schweizer Firmen wegen des Haftungsri­sikos zurückzieh­en würden.»

Dick Marty, Alt-FDP-Ständerat und Initiant, lässt die Kritik an der Kampagne nicht gelten. Häufig litten Frauen und Kinder unter skrupellos­en Konzernen. «Sie wissen, dass die Initiative eine Selbstvers­tändlichke­it fordert: Konzerne, die auf Kinderarbe­it setzen oder die Umwelt zerstören, sollen dafür geradesteh­en.»

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