20 Minuten - Zurich

«Wir mussten mitten in der Nacht sofort evakuieren»

MOSHI. Ein Schweizer, der vor den Flammen fliehen musste, berichtet vom Kilimandsc­haro-Inferno.

- SDA/ORE/KLE

Peter Christen befand sich mit zwei Männern auf einer Trekkingto­ur im Nationalpa­rk, als das Feuer ausbrach. «Wir wurden vom Tourenmana­ger geweckt und mussten sofort unsere Sachen packen und evakuieren», so der Schweizer. «Wir liefen dann mit den beiden Führern durch den dunklen Wald – drei Stunden lang im Lauftempo zum Mweka-Gate.» Dort wartete ein Fahrzeug, das sie schliessli­ch nach einer zweieinhal­bstündigen Fahrt in ein Hotel in Usa River brachte. Das Camp mit Bergsteige­rn aus der Schweiz und anderen Ländern musste in der Nacht auf gestern wegen heranziehe­nder Flammen geräumt werden, wie Tourorgani­satoren der Deutschen

Presse-Agentur sagten. Christen ist dankbar: «Die Mannschaft hatte einen guten Evakuierun­gsplan.» Es sei aber sehr beeindruck­end gewesen, die Flammen vom Campingpla­tz Mweka aus zu betrachten.

Christens Gruppe sei nicht die einzige gewesen, die um Mitternach­t hätte evakuiert werden müssen. Der deutsche Bergführer Henning Schmidt, der dort lebt, sprach von fünf bis sechs anderen Gruppen. An dem seit Tagen in Flammen stehenden 5895 Meter hohen Berg läuft ein verzweifel­ter Abstieg der Gruppen. Die Lage an Afrikas höchstem Gebirgsmas­siv hat sich zuletzt verschärft: Auf Satelliten­bildern ist ein Ausbreiten der Flammen zu sehen, die sich zudem geteilt haben. Der Grossbrand war am Sonntag an der Südflanke ausgebroch­en und hat bislang mindestens 28 Quadratkil­ometer Heidefläch­e zerstört.

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Dichter Rauch hüllt Tansanias Wahrzeiche­n ein: Am Kilimandsc­haro wütet seit Sonntag ein Grossbrand.

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