«Dank Google wusste ich, dass ich Krebs habe»
ZÜRICH. Vor knapp zwei Jahren erkrankte Karlo an Lymphdrüsenkrebs. Nach mehreren Chemotherapien gilt er nun als geheilt.
Karlo, was ist dir passiert?
Ich habe 2018, mit 23 Jahren, die Diagnose Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom) bekommen. Bis zur Diagnose war es ein langer Weg. Die Ärzte haben mich nicht ernstgenommen. Erst nachdem ich meine Symptome selbst gegoogelt hatte, kam der Ball ins Rollen.
Wie meinst du das?
Google sagte mir, dass ich Krebs habe. Damit habe ich dann meinen Arzt konfrontiert, der widerwillig eine Abklärung vornahm. Zuerst hiess es immer, ich sei viel zu jung für Krebs. Der Termin für die Untersuchungen war an einem Mittwoch – Freitag sollten dann die Ergebnisse da sein. Es waren die längsten zwei Tage meines Lebens! Dann die Diagnose: Krebs im Endstadium.
Wie bist du damit umgegangen?
Es war ein riesiger Schock. Ich habe erst mal kurz geweint, mich aber sehr schnell wieder gefangen. Ich habe mir immer gesagt: «Ich werde das überstehen.» Aber es war nicht leicht, vor allem während der Chemotherapien.
Wie hat dich dein Umfeld unterstützt?
Meine Familie, meine Freunde und meine damalige Freundin kamen mich oft besuchen und haben viel mit mir unternommen. Das war wichtig, weil sich bei mir vieles nur noch um die Krankheit gedreht hat.
Wie geht es dir heute?
Ich höre viel mehr auf meine innere Stimme. Kürzlich habe ich die Rekrutenschule bei der Militärpolizei beendet und bin jetzt Durchdiener. Bei der Rekrutierung wurde mir gesagt, ich sei «gesund und fit» – und so fühle ich mich auch.