«Massnahmen auf Vorrat sind keine Option»
BERN. Dass der Bundesrat jetzt handle, sei nachvollziehbar, sagt FDPNationalrat Marcel Dobler. Mit einer schweizweiten Maskenpflicht in Läden könne er gut leben, auch wenn fraglich sei, wie gross ihre Wirkung sei. «Aber am Familienfest eine Maske anzuziehen, finde ich dann schon happig. Am Tisch ist dann wieder alles erlaubt. Das muss mir zuerst jemand ganz genau erklären.» Dies vermisst Dobler generell bei den Entscheiden: Vieles sei nicht auf den Daten des ContactTracings basiert, sondern ein Schuss ins Blaue. Wichtig sei jetzt, bevor der Bundesrat zu noch härteren Massnahmen greife, eine genaue Evaluation. Massnahmen auf Vorrat seien keine Option. Er warnt vor den wirtschaftlichen Folgen eines Lockdown: «Es gäbe ein Massensterben von Firmen.» Denn man werde bis im Januar noch eine Flut an Konkursen aus dem ersten Lockdown sehen. Zudem müsse sich der Bund bei härteren Massnahmen wiederum um Jahrzehnte verschulden. Er fürchtet auch um sein Unternehmen: «Bei einem zweiten Lockdown geht auch Franz Carl Weber in Konkurs», sagt Dobler, Inhaber des Spielwarenhändlers und Co-Gründer von Digitec. Die SVP warnt indes vor «massiven Eingriffen in unsere verfassungsmässigen Grundrechte». Für die SVP Schweiz ist es «völlig unverständlich, dass für Familienanlässe in den eigenen vier Wänden wie Kindergeburtstage mit über 15 Personen eine Maskenpflicht gelten soll».