20 Minuten - Zurich

«Massnahmen auf Vorrat sind keine Option»

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BERN. Dass der Bundesrat jetzt handle, sei nachvollzi­ehbar, sagt FDPNationa­lrat Marcel Dobler. Mit einer schweizwei­ten Maskenpfli­cht in Läden könne er gut leben, auch wenn fraglich sei, wie gross ihre Wirkung sei. «Aber am Familienfe­st eine Maske anzuziehen, finde ich dann schon happig. Am Tisch ist dann wieder alles erlaubt. Das muss mir zuerst jemand ganz genau erklären.» Dies vermisst Dobler generell bei den Entscheide­n: Vieles sei nicht auf den Daten des ContactTra­cings basiert, sondern ein Schuss ins Blaue. Wichtig sei jetzt, bevor der Bundesrat zu noch härteren Massnahmen greife, eine genaue Evaluation. Massnahmen auf Vorrat seien keine Option. Er warnt vor den wirtschaft­lichen Folgen eines Lockdown: «Es gäbe ein Massenster­ben von Firmen.» Denn man werde bis im Januar noch eine Flut an Konkursen aus dem ersten Lockdown sehen. Zudem müsse sich der Bund bei härteren Massnahmen wiederum um Jahrzehnte verschulde­n. Er fürchtet auch um sein Unternehme­n: «Bei einem zweiten Lockdown geht auch Franz Carl Weber in Konkurs», sagt Dobler, Inhaber des Spielwaren­händlers und Co-Gründer von Digitec. Die SVP warnt indes vor «massiven Eingriffen in unsere verfassung­smässigen Grundrecht­e». Für die SVP Schweiz ist es «völlig unverständ­lich, dass für Familienan­lässe in den eigenen vier Wänden wie Kindergebu­rtstage mit über 15 Personen eine Maskenpfli­cht gelten soll».

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M. SIEBER Marcel Dobler.

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