Diese Hilfen gibts für das Kleingewerbe
ZÜRICH. Viele Klein- und Mittelbetriebe (KMU) stehen vor dem Ruin, Rufe nach einem zweiten Massnahmenpaket werden daher laut.
Die Eventbranche klagt über fehlende Anlässe, die Restaurantund Tourismusbetriebe über ausbleibende Gäste. «Wir kämpfen ums Überleben», sagt etwa Nicola Mühlheim. Sie ist in der Eventbranche tätig. Die KMU fürchten sich vor dem Aus und beklagen fehlende Unterstützung. Laut Marco Volpi hat der Bund seiner Eventfirma nur mit Kurzarbeit geholfen. Hätte er nicht genügend Reserven angespart, wäre die Situation nicht zu meistern gewesen. Hilfe bekommen Firmen von manchen Städten, den Kantonen und dem Bund. Der Staat schnürte im Zuge der Krise ein über 70 Milliarden Franken grosses Hilfspaket. Doch viele der Massnahmen gelten mittlerweile nicht mehr. Braucht es nun ein weiteres Hilfspaket?
«Wir gehen nicht davon aus, dass es derzeit zusätzliche Kredite oder finanzielle Unterstützung braucht», sagt etwa Gewerbeverbandsdirektor HansUlrich Bigler. EconomiesuisseSprecher Michael Wiesner ergänzt: «Die beste Hilfe für die Unternehmen ist es, die Betriebe offen und die Wirtschaft am Laufen zu halten.» «Der Bund hilft den KMU im Moment vor allem mit der Kurzarbeitsentschädigung», sagt Martin Eichler, Chefökonom des unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics. Weitere,
zusätzliche Massnahmen speziell für KMU seien derzeit daher unnötig – solange kein zweiter Lockdown eintrete. Wie teuer ein zweiter zu stehen käme, wollten die Wirtschaftsvertreter nicht beziffern.
Doch warum melden die Firmen ihre Not, wenn die Massnahmen ausreichen sollten? Eichler sagt, dass manche Firmen unabhängig von Corona strukturelle Probleme hätten, während andere einfach hohe Forderungen stellten. Er sagt zwar auch, dass die Ertragslage schlechter sei als vor der Krise, manch eine Firma habe es härter getroffen als üblich, die gesamtwirtschaftliche Betrachtung sei aber positiv.