Nach den Berner Clubs zittern nun alle anderen auch
BERN. Seit dem Berner Entscheid, nur noch 1000 Fans zuzulassen, werden die Sorgen überall grösser.
«Wir waren sehr überrascht über den Kanton Bern», sagt Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League (SFL). Unverständlich seien die Kurzfristigund Verhältnismässigkeit. Nun geht es für die Clubs vorab darum, vom Kanton Bern schnellstmöglich eine Perspektive zu erhalten.
Bei anderen Clubs geht die Angst um, dass weitere Kantone nachziehen. Beim FCSG heisst es: «Die Frage nach einer Anpassung der Zuschauerzahl ist derzeit Spekulation – und wir beteiligen uns nicht an Spekulationen.» LuzernPräsident Philipp Studhalter sagt: «Da die Entscheidungshoheit bei den Kantonen liegt, ist es für den FC Luzern zentral, mit den Kantonsverantwortlichen in einem konstruktiven Dialog zu stehen.» Das ist auch das Bestreben der Ostschweizer: «Natürlich stehen die Verantwortlichen des FC St. Gallen in engem Kontakt mit dem Regierungsrat und den Gesundheitsbehörden.»
Fakt ist, dass sich existenzielle Fragen stellen. Studhalter dazu: «Wir können nur für den FC Luzern sprechen – eine solche Situation wäre sicherlich mit grossen wirtschaftlichen Herausforderungen verbunden und nicht einfach so zu verkraften.» Die YB-Geschäftsleitung macht sich Sorgen: «Wir sehen die Existenz des Schweizer Profifussballs in Gefahr, sollte es erneut über einen längeren Zeitraum nicht möglich sein, Zuschauer in den Stadien zu begrüssen.»
Die Geschäftsleitungen von YB und dem SCB richteten sich gestern in einem offenen Brief an die Kantonsregierung. «Für den Sport ist Euer Entscheid ein Frontalangriff», heisst es da.