Wird Nati-Krimi vom Kantonsarzt entschieden?
LUZERN. Das CoronaChaos bei der Ukraine geht weiter. Das entscheidende heutige Nati-Spiel in der Nations League steht auf der Kippe.
Für die Schweizer Nati geht es heute gegen die Ukraine darum, den Abstieg aus der Gruppe A der Nations League zu verhindern. Während beim Abschlusstraining der Nati gestern viel gelacht wurde, herrschte bei den Ukrainern Corona-Alarm. Drei Spieler wurden positiv getestet. Jetzt muss der Kantonsarzt entscheiden, ob die Ukrainer spielen können oder in Quarantäne müssen. Das Spiel könnte gar forfait zugunsten der Schweiz ausgehen.
Andrei Schewtschenko war nach dem 1:3 gegen Deutschland erschöpft. Fünf positive Corona-Fälle und die Ungewissheit, ob noch mehr Spieler ausfallen, haben dem Trainer der Ukraine am Samstag zugesetzt. «Wir sind in einer schwierigen Lage», klagte er. Die «Lage» hat sich weiter verschärft. Gestern meldete der Verband, dass in den Tests von Eduard Sobol, Jewgeni Makarenko und Dimitri Risnyk das Coronavirus nachgewiesen wurde. Die Ukraine hat drei Spieler aus der U-21-Nati nachnominiert und weitere Schnelltests angekündigt. Aber das Spiel gegen die Schweiz steht trotzdem auf der Kippe. Die Vorfreude von Vladimir Petkovic könnte sich verflüchtigen.
Der Nati-Trainer freute sich nach dem Spanien-Spiel, dass es zu einem Entscheidungsspiel kommt und die Schweiz den Abstieg aus der Liga A in den eigenen Beinen hat. Gut möglich, dass diese Entscheidung aber der Luzerner Kantonsarzt fällt, indem er die Ukrainer heute in Quarantäne schickt. Dann wiederum liegt der Ball bei der Uefa. Sie muss entscheiden, ob es zu einer Neuansetzung kommt oder einer Entscheidung am Grünen Tisch. Behördenentscheid ausgenommen, gilt: Ein Spiel muss stattfinden, wenn eine Verband mindestens 12 Spieler und einen Goalie stellen kann.
Die Schweizer wurden gestern Vormittag getestet. Sollten auch sie einen Fall haben, müssten sie wie am Samstag vor dem Spanien-Spiel noch einmal zum Schnelltest – wenn ihnen der Kantonsarzt nicht zuvorkommt.