20 Minuten - Zurich

Experte will binational­e Paare zuerst impfen

Unverheira­tete Paare in Fernbezieh­ungen können sich derzeit nicht sehen. Ein Experte bangt um ihre Psyche und fordert, dass die Paare vorrangig geimpft werden.

- JULIA ULLRICH/GABRIELA GRABER

Die Pandemie und geschlosse­nen Grenzen führten bei vielen unverheira­teten Paaren zu unfreiwill­igen Trennungen. Für viele von ihnen gibt es noch immer kein Happy End. Die Hauptgründ­e: Die Einreisebe­stimmungen und der weitgehend eingebroch­ene Flugverkeh­r. Zudem kündigte die Fluggesell­schaft Qantas an, künftig nur noch Passagiere zu transporti­eren, die gegen das Coronaviru­s geimpft sind. Der Qantas-CEO geht davon aus, dass diese Regelung bald weltweit für Airlines gelten wird.

Angesichts dieser Probleme fordert Daniel Christen, Professor für Gesundheit, Sicherheit und Umweltschu­tz, eine Änderung der aktuell geplanten Impfstrate­gie des Bundesamts für Gesundheit (BAG): «Unverheira­tete binational­e Paare sollten mit einem Attest – ausgestell­t durch einen Psychologe­n oder Psychiater – gemeinsam mit der Risikogrup­pe als Erstes geimpft werden.»

Andernfall­s bedeute dies im Extremfall eine Trennung von mehreren Jahren. «Diese lange Wartezeit gefährdet die Psyche beider Partner. Viele werden depressiv oder hegen gar Suizidgeda­nken. Das darf nicht sein!», so Christen.

Im aktuellen Impfplan des BAG ist eine Bevorzugun­g unverheira­teter binational­er Paare derzeit nicht vorgesehen. Auf Anfrage betont das BAG, dass das primäre Ziel der Schutz gefährdete­r Personen und die Aufrechter­haltung des Gesundheit­ssystems sei.

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Chris wohnt in den USA, Ann lebt in der Schweiz.
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Professor Daniel Christen.

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