Experte will binationale Paare zuerst impfen
Unverheiratete Paare in Fernbeziehungen können sich derzeit nicht sehen. Ein Experte bangt um ihre Psyche und fordert, dass die Paare vorrangig geimpft werden.
Die Pandemie und geschlossenen Grenzen führten bei vielen unverheirateten Paaren zu unfreiwilligen Trennungen. Für viele von ihnen gibt es noch immer kein Happy End. Die Hauptgründe: Die Einreisebestimmungen und der weitgehend eingebrochene Flugverkehr. Zudem kündigte die Fluggesellschaft Qantas an, künftig nur noch Passagiere zu transportieren, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Der Qantas-CEO geht davon aus, dass diese Regelung bald weltweit für Airlines gelten wird.
Angesichts dieser Probleme fordert Daniel Christen, Professor für Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz, eine Änderung der aktuell geplanten Impfstrategie des Bundesamts für Gesundheit (BAG): «Unverheiratete binationale Paare sollten mit einem Attest – ausgestellt durch einen Psychologen oder Psychiater – gemeinsam mit der Risikogruppe als Erstes geimpft werden.»
Andernfalls bedeute dies im Extremfall eine Trennung von mehreren Jahren. «Diese lange Wartezeit gefährdet die Psyche beider Partner. Viele werden depressiv oder hegen gar Suizidgedanken. Das darf nicht sein!», so Christen.
Im aktuellen Impfplan des BAG ist eine Bevorzugung unverheirateter binationaler Paare derzeit nicht vorgesehen. Auf Anfrage betont das BAG, dass das primäre Ziel der Schutz gefährdeter Personen und die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems sei.