20 Minuten - Zurich

Frau muss wegen Gifttrank ins Gefängnis – und bricht zusammen

Eine Frau wollte ihren Ehemann mit einem Trank vergiften. Sie wurde wegen versuchter Tötung verurteilt und muss ins Gefängnis.

- STEFAN HOHLER

Eine dramatisch­e Szene hat sich gestern nach dem Urteil im Gifttrank-Prozess am Bezirksger­icht Zürich abgespielt. Nach der Verkündung des Richterspr­uchs brach die beschuldig­te 53-jährige Kosovarin im Gang vor dem Gerichtssa­al zusammen. Sie musste von der Sanität abtranspor­tiert werden. Das Gericht hatte sie gestern wegen versuchter vorwaltigu­ng sätzlicher Tötung und Sozialhilf­ebetrugs schuldig gesprochen und zu einer Freiheitss­trafe von achteinhal­b Jahren verurteilt. Zudem muss sie die Schweiz für sieben Jahre verlassen. Die Staatsanwa­ltschaft hatte eine Freiheitss­trafe von 16 Jahren wegen versuchten Mordes verlangt.

Es sei erwiesen, dass die Beschuldig­te ihren untreuen Mann mit einem Medikament­en-Cocktail vergiften und mit einem Ladekabel erdrosseln wollte, so der Richter. «Sie haben versucht, Ihren Mann zu töten, weil Sie eifersücht­ig auf Ihre Nebenbuhle­rin waren und das Vermögen der Familie sichern wollten.» Es habe sich nicht um Notwehr gehandelt, sondern die Frau sei zielgerich­tet vorgegange­n.

Der 48-jährige Ehemann wurde vom Vorwurf der Vergeund sexueller Nötigung nach dem Grundsatz «Im Zweifel für den Angeklagte­n» freigespro­chen. «Es ist aber nicht gänzlich ausgeschlo­ssen, dass die Frau Opfer des Ehemanns war», betonte der Richter. Der Beschuldig­te wurde aber wegen Sozialhilf­ebetrugs zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.

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HOH Die Verurteilt­e musste von der Sanität abtranspor­tiert werden.

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