Frau muss wegen Gifttrank ins Gefängnis – und bricht zusammen
Eine Frau wollte ihren Ehemann mit einem Trank vergiften. Sie wurde wegen versuchter Tötung verurteilt und muss ins Gefängnis.
Eine dramatische Szene hat sich gestern nach dem Urteil im Gifttrank-Prozess am Bezirksgericht Zürich abgespielt. Nach der Verkündung des Richterspruchs brach die beschuldigte 53-jährige Kosovarin im Gang vor dem Gerichtssaal zusammen. Sie musste von der Sanität abtransportiert werden. Das Gericht hatte sie gestern wegen versuchter vorwaltigung sätzlicher Tötung und Sozialhilfebetrugs schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. Zudem muss sie die Schweiz für sieben Jahre verlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren wegen versuchten Mordes verlangt.
Es sei erwiesen, dass die Beschuldigte ihren untreuen Mann mit einem Medikamenten-Cocktail vergiften und mit einem Ladekabel erdrosseln wollte, so der Richter. «Sie haben versucht, Ihren Mann zu töten, weil Sie eifersüchtig auf Ihre Nebenbuhlerin waren und das Vermögen der Familie sichern wollten.» Es habe sich nicht um Notwehr gehandelt, sondern die Frau sei zielgerichtet vorgegangen.
Der 48-jährige Ehemann wurde vom Vorwurf der Vergeund sexueller Nötigung nach dem Grundsatz «Im Zweifel für den Angeklagten» freigesprochen. «Es ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die Frau Opfer des Ehemanns war», betonte der Richter. Der Beschuldigte wurde aber wegen Sozialhilfebetrugs zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.