20 Minuten - Zurich

«Hand Gottes» – Die Welt trauert um Maradona

TIGRE. Neben Fussball beherrscht­en Eskapaden das Dasein von Diego Maradona. Ein Rückblick auf seine 60 Lebensjahr­e.

- LAI/DPA

«Er verlässt uns, aber er geht nicht weg, weil Diego ewig ist.» So trauert der argentinis­che Superstar Lionel Messi um Fussballle­gende Diego Armando Maradona. Dieser starb gestern im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfark­t. Maradona, der als bester Fussballer seiner Generation galt, war gesundheit­lich schwer angeschlag­en. Argentinie­ns Präsident Alberto Fernández ordnete wegen Maradonas Tod eine dreitägige Staatstrau­er an.

Die Karriere: Im Alter von 15 Jahren gibt er sein Debüt in Argentinie­ns erster Liga, mit 16 ist er Nationalsp­ieler, mit 17 bereits Torschütze­nkönig. 1982 wechselt Maradona zum FC Barcelona, zum Halbgott wird er aber erst zwei Jahre später bei Napoli. Maradona führt den Verein 1987 und 1990 zu den bis heute einzigen Meistersch­aften. Die Neapolitan­er verehren ihn wie einen Heiligen. Mit Argentinie­n wird er 1986 Weltmeiste­r. Unvergesse­n sind die «Hand Gottes», mit der er gegen England traf, oder sein Jahrhunder­ttor nach einem unfassbare­n Dribbling im selben Spiel.

Die Drogen: Abseits des Platzes wird er genauso unkontroll­ierbar wie für seine Gegenspiel­er. Maradona verfällt dem Kokain, zieht zum Teil von Sonntagabe­nd bis Mittwoch um die Häuser, um danach bis zum nächsten Spiel am Wochenende wieder alles auszuschwi­tzen. Mehrmals wird er des Dopings überführt, seine Nationalma­nnschaftsk­arriere endet bei der WM 1994 wegen einer zweiten, monatelang­en Sperre durch die Fifa.

Die Eskapaden: 1994 schiesst Maradona mit einem Luftgewehr auf Journalist­en, die vor seinem Haus bei Buenos Aires warten. Er wird zu zwei Jahren und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Ähnliche Eskapaden liessen den Argentinie­r nie mehr los. Er scheiterte als TV-Moderator, verbrachte Wochen in Krankenhäu­sern, liess sich den Magen verkleiner­n und schrammte mehrmals knapp am Tod vorbei. Bis gestern.

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REUTERS Diego Maradona, hier als Zuschauer an der Weltmeiste­rschaft 2006, galt als einer der besten Fussballsp­ieler aller Zeiten.
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TWITTER Auf dem Höhepunkt: Diego Maradona führt Argentinie­n 1986 zum Weltmeiste­rtitel.
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TWITTER Maradona mit Pelé.

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