20 Minuten - Zurich

Skiferien in der Schweiz: Italien droht Rückkehrer­n

BERN. Die Skipisten schliessen? Sowohl der Bundesrat als auch Schweizer Skigebiete sind klar dagegen.

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Im Kampf gegen Corona wollen Deutschlan­d, Frankreich und Italien die Skigebiete bis zum 10. Januar geschlosse­n halten und machen Druck auf die Schweiz. Doch Bundesrat Alain

Berset hält dagegen: «Unsere Skigebiete können mit guten Schutzkonz­epten offen bleiben.» Italien reagiert verstimmt und will Schweiz-Rückkehrer in Quarantäne stecken.

Deutschlan­d, Frankreich und Italien fordern, dass im Kampf gegen die Pandemie alle europäisch­en Skigebiete bis zum 10. Januar geschlosse­n werden. Neben Kanzlerin Angela Merkel haben sich auch Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron und Italiens Ministerpr­äsident Giuseppe Conte für die Massnahme ausgesproc­hen. Italien will sogar einen Schritt weitergehe­n: Es droht damit, die Schweiz auf die Quarantäne­liste zu setzen, sollten die Skigebiete weiterhin offen bleiben. Personen, die in der Schweiz waren und nach Italien reisen, müssten nach der Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne verbringen. Und das deutsche Bundesland Bayern beschloss gestern, eine Quarantäne­pflicht für Winterspor­tler und andere Tagestouri­sten zu verhängen, die nur kurz ins Ausland reisen. Eine Ausnahmere­gelung für Aufenthalt­e unter 24 Stunden soll nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe gelten.

«Die Skigebiete können offen bleiben, mit guten Schutzkonz­epten und strikter Umsetzung», bezog Bundesrat Alain Berset gestern klar Stellung zum Streit. Laut dem Gesundheit­sminister ist der Bundesrat aber besorgt, dass sich Skitourist­en in der Schweiz sammeln. Daher sei das Schutzkonz­ept zentral: Wenn die Schweiz keine guten Massnahmen habe, könne es auch bei uns sehr schnell sehr schlimm werden, das wisse der Bundesrat aus der ersten Welle.

Bei den Schweizer Bergkan

tonen und Skigebiete­n stösst der Ruf der Nachbarlän­der auf Unverständ­nis. In Zermatt etwa, das mit den italienisc­hen Orten Cervinia/Valtournen­che verbunden ist, zeigt man sich unbeeindru­ckt: «Sofern keine anderen Weisungen von Bund und Kanton folgen, werden wir bis zum 28. November das volle Pistenange­bot auf Schweizer Seite, Bahnen und sonstiger Infrastruk­tur zu Verfügung stellen», so Mathias Imoberdorf vom Skigebiet Zermatt.

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Die Drohung Italiens kommt bei Schweizer Skigebiete­n nicht gut an – auch Zermatt (Bild) hält gar nichts davon, alle Skigebiete bis zum 10. Januar zu schliessen.
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