20 Minuten - Zurich

Britischer Minister kritisiert «The Crown»

LONDON. «The Crown» sei historisch zu ungenau, findet ein britischer Minister. Er verlangt einen Hinweis vor jeder Folge – um jüngere Zuschauer zu schützen.

- CHRISTINA DUSS

Seit Wochen wird über die historisch­e Genauigkei­t der Netflix-Serie «The Crown» diskutiert. Nun verlangt der britische Kulturmini­ster Oliver Dowden, dass Netflix die neuen Folgen über das britische Königshaus mit einem Hinweis versieht: Die Zuschauer sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Serie ein fiktionale­s Werk sei. Er fürchte, dass «jüngere Zuschauer, die das alles nicht miterlebt haben, Erfundenes für Tatsachen halten könnten», so Dowden in der «Mail on Sunday».

Die vierte Staffel der Hitserie spielt in den 80er- und 90er-Jahren und dreht sich um den Falkland-Konflikt, die Jahre unter Premiermin­isterin Margaret

Thatcher (gespielt von Gillian Anderson, 52) und die Dreiecksbe­ziehung von Prinz Charles (Josh O’Connor, 30), Lady Diana (Emma Corrin, 24) und Camilla Parker Bowles (Emerald Fennell, 35).

Kritisiert an der Produktion von Regisseur Peter Morgan wurden bisher etwa die übertriebe­ne Darstellun­g von Charles’ und Dianas zerrüttete­r Ehe, Fehler bei Queen-Kostümen und die falsche Angeltechn­ik der Prinz-Charles-Figur. Weiter meldete sich Sarah Horsley, die Witwe von Major Hugh Lindsay, zu Wort: Dieser war 1988 in den Skiferien in der Schweiz bei einem Lawinenabg­ang tödlich verunglück­t. Prinz Charles war in derselben Reisegrupp­e. Laut der Witwe hat «The Crown» das Unglück unnötig und gegen ihren Wunsch dramatisie­rt.

Experten halten derweil nichts von der Kritik des Kulturmini­sters. Im «Guardian» sagt Historiker Alex von Tunzelmann: «Netflix macht bereits klar, dass es sich um Fiktion handelt.»

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«The Crown» über das britische Königshaus sorgt für Gesprächss­toff.
NETFLIX Die 4. Staffel der Netflix-Serie «The Crown» über das britische Königshaus sorgt für Gesprächss­toff.

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