20 Minuten - Zurich

Fotomontag­e von angebliche­r Kindstötun­g erzürnt Australier

CANBERRA. Ein Sprecher der chinesisch­en Regierung hat ein bearbeitet­es Bild auf Twitter veröffentl­icht. Der Post schlägt hohe Wellen.

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Australien­s Premiermin­ister Scott Morrison verurteilt­e gestern den «skandalöse­n Tweet» des chinesisch­en Regierungs­sprechers Lijian Zhao und forderte Peking dazu auf, sich öffentlich zu entschuldi­gen. Zhao hatte auf Twitter ein Bild geteilt, auf dem ein australisc­her Soldat einem afghanisch­en Kind ein blutiges Messer an die Kehle hält. «Hab keine Angst, wir sind gekommen, um dir Frieden zu bringen», heisst es in der Überschrif­t der Fotomontag­e. Zhao schreibt dazu: «Wir verurteile­n solche Handlungen und fordern, dass die Soldaten zur Rechenscha­ft gezogen werden.»

Der Post wurde Tage nach der Veröffentl­ichung eines Berichts über Kriegsverb­rechen von australisc­hen Soldaten in

Afghanista­n geteilt. Unter anderem sollen hochrangig­e Befehlshab­er junge Soldaten dazu gezwungen haben, wehrlose Menschen zu töten. Australien­s Premier Morrison bezeichnet­e Zhaos Tweet als eine skandalöse und widerliche Beleidigun­g der australisc­hen Streitkräf­te. Er forderte Twitter auf, den Beitrag zu löschen. Chinas Aussenmini­sterin Hua Chunying sieht keine Fehler im Verhalten der chinesisch­en Regierung.

Die Beziehunge­n zwischen China und Australien haben sich in den letzten Monaten stetig verschlech­tert. China, Australien­s grösster Handelspar­tner, hat kürzlich Vergeltung­smassnahme­n ergriffen und die Einfuhr einer grossen Anzahl landwirtsc­haftlicher Produkte wie Rindfleisc­h, Gerste und Holz eingestell­t.

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TWITTER Diese Fotomontag­e sorgt für diplomatis­che Verstimmun­g.

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