Mit Frohnatur Calligaris an die Frauen-EM 2022
LEUVEN. Der Stammgoalie fällt aus, die Abwehrchefin ist zurück: In Belgien kommt es heute für die Nati zur Finalissima um die EM-Qualifikation.
Schwierig zu sagen, was schmerzhafter war: der Anblick, wie Viola Calligaris auf ihre linke Hand fiel, oder ihr lautes Schluchzen danach. Fakt ist: Ihr Handgelenkbruch, der tat weh. Ebenso wie der Ausfall der Abwehrchefin für die Nati. Nun, anderthalb Monate nach dem Unfall im EM-Qualifikationsspiel in Kroatien, ist sie zurück – rechtzeitig zur Finalissima gegen Belgien. Die Sorgen über ihre fehlende Spielpraxis wischte Nationaltrainer Nils Nielsen schnell weg: «Sie hat unglaublich viel Energie.» Der Däne war begeistert über den Trainingseifer der 24-Jährigen in den letzten Tagen, vor allem aber gefällt ihm die Stimmung, die Calligaris ins Team bringt. «Ihr Lachen ist im ganzen Hotel zu hören», sagt er. Das sei ansteckend: «Ich habe mir eine Aufnahme auf dem Handy gemacht. Immer wenn ich etwas traurig bin, spiele ich das ab.»
Die Vorfreude auf die Belgien-Partie wurde nur zu Beginn des Zusammenzugs leicht getrübt: Stammgoalie Gaëlle Thalmann wurde positiv auf Corona getestet, sie fällt aus.
Gut möglich, dass sie durch Seraina Friedli ersetzt wird. Gestern wollte sich Nielsen noch nicht in die Karten blicken lassen. Einen Punkt brauchen die Schweizerinnen, um sich direkt für England 2022 zu qualifizieren, vielleicht reicht sogar eine Niederlage, um eine von drei besten Gruppenzweiten zu werden. Die Chancen stehen also gut, dass Nielsen seine Aufnahme von Calligaris’ Lachen heute Nacht nicht brauchen wird.