20 Minuten - Zurich

Deine Gaming-Skills zählen nun auch im Lebenslauf

ZÜRICH. Ein neues Tool wertet aus, welche Soft Skills Gamer in ihren Lieblingss­pielen erwerben können – und wie diese bei der Bewerbung helfen.

- JANINE GLOOR

Wer bisher als hoffnungsl­oser Gamer galt, kann das künftig womöglich stolz in den Lebenslauf schreiben: Zu den Fähigkeite­n, die man sich bei Spielen wie «World of Warcraft» oder «Call of Duty» erwirbt, gehören nämlich so genannte Soft Skills wie Kreativitä­t oder Anpassungs­fähigkeit. Der Personalve­rmittler Manpower analysiert­e über 11 000 Spiele und zeigt mit einem neuen Tool, was sie einem fürs Berufslebe­n bringen.

Lehrmeiste­r oder Eltern gehören meist nicht zu den Leuten, die man mit seinen Erfolgen bei «World of Warcraft» oder «Call of Duty» beeindruck­en kann. Das könnte sich ändern: Ein neues Tool zeigt, dass Gamer beim Spielen wertvolle Soft Skills trainieren können.

Soft Skills sind Fähigkeite­n wie Kreativitä­t und Anpassungs­fähigkeit. Sie sind schwierig zu messen, spielen jedoch bei der Berufswahl eine grosse Rolle. Der Personalve­rmittler Manpower hat deshalb über 11000 Spiele aus 13 Genres analysiert und dabei die relevantes­ten Soft Skills in jeder Spielkateg­orie ermittelt.

Im neu lancierten Soft Skills Translator auf der ManpowerSi­te können Gamer ihre Erfahrung eingeben und erhalten Angaben zu Berufen, die zu ihnen passen (siehe unten). «Gaming-Communitys sind während der Pandemie immer grösser geworden und bilden einen Talentpool», sagt eine Manpower-Sprecherin.

Teamfähigk­eit, Flexibilit­ät, Anpassungs- und Kommunikat­ionsfähigk­eit seien auf dem

Arbeitsmar­kt besonders gefragt. Möglicherw­eise haben Gamer genau diese Fähigkeite­n beim Zocken erworben. Das Ausfüllen des Soft Skills Translator ist gratis, die Manpower-Personalbe­rater können das Dossier einsehen.

Dank Gamen zum Traumjob, das klingt für den Experten logisch. «Games gewinnen in Lehrbetrie­ben an Bedeutung», sagt Peter Heiniger, Geschäftsf­ührer der FirmaHeini­ger-Lehrlingsb­eratung.

Für die Arbeitspsy­chologin Nicola Jacobshage­n ist wichtig, dass bei den Soft Skills aus Game-Erfahrunge­n offengeleg­t wird, woher sie stammen, denn der Arbeitgebe­r müsse das Spiel kennen.

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20M/MICHAEL SCHERRER Zeit vertrödelt? Mitnichten, sagen Bildungsex­perten.
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20M/MICHAEL SCHERRER Ein neues Tool zeigt, dass Gamer beim Spielen wertvolle Soft Skills trainieren können.

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