Deine Gaming-Skills zählen nun auch im Lebenslauf
ZÜRICH. Ein neues Tool wertet aus, welche Soft Skills Gamer in ihren Lieblingsspielen erwerben können – und wie diese bei der Bewerbung helfen.
Wer bisher als hoffnungsloser Gamer galt, kann das künftig womöglich stolz in den Lebenslauf schreiben: Zu den Fähigkeiten, die man sich bei Spielen wie «World of Warcraft» oder «Call of Duty» erwirbt, gehören nämlich so genannte Soft Skills wie Kreativität oder Anpassungsfähigkeit. Der Personalvermittler Manpower analysierte über 11 000 Spiele und zeigt mit einem neuen Tool, was sie einem fürs Berufsleben bringen.
Lehrmeister oder Eltern gehören meist nicht zu den Leuten, die man mit seinen Erfolgen bei «World of Warcraft» oder «Call of Duty» beeindrucken kann. Das könnte sich ändern: Ein neues Tool zeigt, dass Gamer beim Spielen wertvolle Soft Skills trainieren können.
Soft Skills sind Fähigkeiten wie Kreativität und Anpassungsfähigkeit. Sie sind schwierig zu messen, spielen jedoch bei der Berufswahl eine grosse Rolle. Der Personalvermittler Manpower hat deshalb über 11000 Spiele aus 13 Genres analysiert und dabei die relevantesten Soft Skills in jeder Spielkategorie ermittelt.
Im neu lancierten Soft Skills Translator auf der ManpowerSite können Gamer ihre Erfahrung eingeben und erhalten Angaben zu Berufen, die zu ihnen passen (siehe unten). «Gaming-Communitys sind während der Pandemie immer grösser geworden und bilden einen Talentpool», sagt eine Manpower-Sprecherin.
Teamfähigkeit, Flexibilität, Anpassungs- und Kommunikationsfähigkeit seien auf dem
Arbeitsmarkt besonders gefragt. Möglicherweise haben Gamer genau diese Fähigkeiten beim Zocken erworben. Das Ausfüllen des Soft Skills Translator ist gratis, die Manpower-Personalberater können das Dossier einsehen.
Dank Gamen zum Traumjob, das klingt für den Experten logisch. «Games gewinnen in Lehrbetrieben an Bedeutung», sagt Peter Heiniger, Geschäftsführer der FirmaHeiniger-Lehrlingsberatung.
Für die Arbeitspsychologin Nicola Jacobshagen ist wichtig, dass bei den Soft Skills aus Game-Erfahrungen offengelegt wird, woher sie stammen, denn der Arbeitgeber müsse das Spiel kennen.