Zurzeit verfehlt die Schweiz drei von vier Zielen
BERN. Lockerungen Die nächsten am 22. März sind an strenge epidemiologische Richtwerte geknüpft. Es sieht zurzeit nicht gut aus.
Den Entscheid über weitere Lockerungen fällt der Bundesrat am 19. März. Am 22. März könnten etwa die Homeoffice-Pflicht fallen oder die Restaurantterrassen wieder aufgehen. Die nächste Etappe macht der Bundesrat aber von vier strengen Richtwerten abhängig, aufgrund derer er eine Gesamtbeurteilung der Corona-Lage vornimmt:
1.Positivitätsrate unter fünf Prozent
Die Positivitätsrate hat zuletzt stagniert und sogar wieder leicht angezogen. Gemäss aktuellen BAG-Daten beträgt die durchschnittliche Rate von letzter Woche 5,3 Prozent. Damit sind die Vorgaben des Bundesrates derzeit nicht erfüllt.
2. Weniger als 250 Covid-Patienten auf Intensivstation
Hier sieht es derzeit gut aus: Momentan befinden sich schweizweit 179 Covid-Patienten auf der Intensivstation.
3. Durchschnittlicher R-Wert unter 1
Der neueste R-Wert der letzten sieben Tage für die Schweiz beträgt 1,06 und erfüllt damit die Richtwerte des Bundesrates nicht. Allerdings: Aufgrund von nachgeliefertem Datenmaterial kann ein bereits veröffentlichter R-Wert nachträglich aktualisiert werden.
4. Inzidenz nicht höher als am 1. März
In den letzten 14 Tagen wurden von 100 000 Personen rund 148 positiv auf Corona getestet – die 14-Tages-Inzidenz am 1. März betrug 147,52. Mit der immer weiteren Verbreitung der ansteckenderen Mutationen und den ersten Lockerungen könnte es sein, dass die Inzidenz am
17. März höher ist als noch am
1. März.
Derzeit verfehlt die Schweiz also drei von vier Zielen. Infektiologe Christian Garzoni vom Moncucco-Spital Lugano sagt: «Wenn die Verbreitung der Mutationen weiter zunimmt, was gut möglich sein wird, werden Öffnungen aus epidemiologischer Sicht sicher schwierig sein.» Positivitätsrate und Auslastung der Intensivstationen stimmten zwar zuversichtlich. «Der R-Wert ist aber der Knackpunkt, er nimmt in der Schweiz wieder zu.»