«Herr Berset, wenn Sie liefern, dann impfen wir»
ZÜRICH. Bundesrat Alain Berset traf gestern die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli.
Eine Züri-Maske und mehrere Forderungen – das sind zwei Dinge, die Bundesrat Alain Berset vom gestrigen Besuch am Zürcher Flughafen mitnimmt. Er hatte sich vor Ort über das Contact-Tracing und die Personenabfertigung in der Corona-Pandemie informiert. Die Maske erhielt er von der Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli. Er solle diese an der nächsten Medienkonferenz anziehen, um zu zeigen, dass Zürich eine hohe Priorität habe in Bern. Auch mehrere «Wünsche» gab Rickli ihm mit. «Der vorhandene Impfstoff reicht derzeit nicht aus», sagte sie. Man könne im Kanton Zürich nur die Hälfte der ersten Risikogruppe impfen bis Ende März. Sie sei nicht so zuversichtlich, dass bis zu den Sommerferien alle geimpft seien, die das wollten. Deshalb forderte sie einen anderen Schlüssel bei der Verteilung der Impfstoffe. «Wenn Sie liefern, Herr Berset, dann impfen wir.» Zudem sprach sich Rickli auch für weniger strenge Kriterien beim Testen und für Selbsttests aus.
Berset hingegen zeigte sich zuversichtlich bezüglich Impfungen bis Sommer. Der Bund sei zudem auf dem Weg, das Testen zu lockern. Man werde sehr rasch mit neuen Entwicklungen kommen, verspricht er. Regierungspräsidentin Silvia Steiner sagte, dass es von grosser Bedeutung sei, den Errungenschaften der Entbehrungen in den vergangenen Wochen Sorge zu tragen. «Auch wenn das uns als Zürchern manchmal schwerfällt: Wenn wir bescheiden bleiben, können wir uns weitere Perspektiven schaffen.»