«Ehe für alle»: Das müssen Sie wissen
BERN. Gegen die «Ehe für alle» ist das Referendum zustande gekommen. Hier erfahren Sie, was Gegner und Befürworter sagen.
Worum geht es bei der «Ehe für alle»?
Die «Ehe für alle» würde allen Paaren, egal welchen Geschlechts, die gleichen Rechte geben. Gleichgeschlechtliche Paare könnten heiraten. Heterosexuelle Paare könnten neu eine eingetragene Partnerschaft eingehen.
Gleichgeschlechtliche Paare haben durch die eingetragene Partnerschaft doch schon die Möglichkeit einer Ehe?
Eingetragene Partner haben weniger Rechte als Ehepartner. Personen in einer eingetragenen Partnerschaft haben diverse Nachteile: Bei der Einbürgerung, im Güterstand, im Erbrecht und im Elternrecht. Es ist ihnen auch verboten, Kinder zu adoptieren. Den Namen des Partners oder der Partnerin anzunehmen, ist ebenfalls nicht möglich.
Wer sind die Befürworter?
Alle Parteien ausser der SVP und der EDU.
Was bedeutet es für Kinder, wenn gleichgeschlechtliche Paare heiraten können?
Eine «Ehe für alle» würde nach der Meinung des Pro-Komitees auch Kinder gleichgeschlechtlicher Paare besser schützen. Frauenpaaren würde sie ausserdem ermöglichen, eigene Kinder zu bekommen. Die Kinder seien im Falle des Todes eines Elternteils rechtlich besser abgesichert.
Warum sollen Homosexuelle nicht heiraten dürfen?
Die Gegner bezeichnen die Ehe zwischen Mann und Frau als die natürliche Lebensgemeinschaft. Ihrer Meinung nach ist eine Änderung der Bundesverfassung erforderlich. Auch an der Möglichkeit zur Samenspende für lesbische Paare stören sich die Gegner. Sie befürchten, das Wohl der Kinder würde dadurch gefährdet. Kinder hätten das Recht, ihre Herkunft zu kennen, so die Gegner. Sollte das Referendum der Prüfung standhalten, kommt es voraussichtlich im Herbst zur Volksabstimmung.