Phase 3: Roche-Medi verkürzt Covid massiv
BERN. Roche hat ein vielversprechendes CoronaMedikament entwickelt. Politiker fordern rasche Bestellungen.
Ein Covid-Medikament von Roche macht Hoffnung: Laut der entscheidenden Phase-3-Studie soll der Antikörper-Cocktail das Risiko symptomatischer Corona-Infektionen um 81 Prozent verringern. Jetzt drängen Politiker den Bund, sich das Medikament schnellstmöglich zu sichern. So sagt SVP-Nationalrat Franz Grüter: «Die Schweiz sollte alles bestellen, was helfen kann.»
Die Kombination der sogenannten monoklonalen Antikörper Casirivimab und Imdevimab verringert das Risiko symptomatischer Corona-Infektionen um etwa 81 Prozent. Die Symptome klangen im Durchschnitt innerhalb einer Woche ab, verglichen mit drei Wochen in der Placebo-Gruppe. Dies zeigte jüngst eine Phase-3-Studie. Hinter dem Corona-Medikament stehen Roche und die US-Firma Regeneron. Produziert wird es in den USA.
«Wir erwarten, dass wir gemeinsam mit unserem Partner Regeneron pro Jahr mehr als 2 Millionen Dosen des Antikörper-Cocktails herstellen können werden», sagt Roche. Die Therapie erhielt bereits Ex-Präsident Donald Trump. Frühere Untersuchungen zeigten, dass das Medikament das Risiko eines schweren Verlaufs oder des Todes um 70 Prozent senkt. Die europäische Arzneimittelbehörde prüft das Präparat derzeit. Ebenso Swissmedic – das BAG will heute zur Beschaffung Stellung nehmen. In den USA hatte das Mittel eine Notzulassung erhalten. Deutschland hat 200 000 Dosen zweier CoronaMedikamente gekauft, eines davon ist das Roche-Produkt.
Politiker drängen nun zur Eile: Franz Grüter, Nationalrat und Vizepräsident der SVP, sagt: «Die volkswirtschaftlichen und sozialen Kollateralschäden der Massnahmen sind so gross, dass die Schweiz alles bestellen sollte, was helfen kann.» Man müsse aus dem Impfdebakel lernen: besser zu viel und von verschiedenen Anbietern bestellen, als dann mit leeren
Händen dastehen. Grüter findet, man müsse auch prüfen, ob eine Herstellung in der Schweiz möglich sei. FDP-Fraktionschef Beat Walti sieht im Roche-Medikament eine «Chance, die Alain Berset jetzt nutzen muss». Ein solches Medikament könne die perfekte Ergänzung zur Impfung sein.