Zollmitarbeiter mitgeschleift – fuhr Lenker absichtlich los?
OBERRIET. Ein Zollmitarbeiter wurde am Grenzübergang Oberriet von einem Auto mitgeschleift und am Kopf verletzt.
Ein 57-jähriger Mitarbeiter der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) wurde am Dienstagnachmittag beim Grenzübergang Oberriet SG bei einer Kontrolle eines Fahrzeuglenkers schwer verletzt. Während eines Gesprächs fuhr der 66-jährige Mann am Steuer des Autos los. Der Zollmitarbeiter wurde mehrere Meter vom Auto mitgeschleift und zu Boden geschleudert. Er erlitt schwere Kopfverletzungen. Gegen den Autofahrer läuft ein Strafverfahren. Es wird etwa abgeklärt, ob er absichtlich losgefahren ist und was ihn dazu hätte bewegen können. «Die Kolleginnen und Kollegen des verletzten Mitarbeiters der EZV sind über diesen Vorfall sehr betroffen», sagt EZVSprecher Simon Erny. Die Zollverwaltung stehe in Kontakt mit den engsten Angehörigen, diese würden unterstützt.
Garanto, die Gewerkschaft des Zoll- und
Grenzwachtpersonals, zeigt sich nach dem Vorfall von Oberriet schwer betroffen. Laut der Gewerkschaft ist der verletzte Mann ein ehemaliger Grenzwächter, der seit einigen Jahren aber als Revisor arbeitet. Dass Revisorinnen und Revisoren auch an Grenzübergängen eingesetzt werden, kritisierte die Gewerkschaft
bereits letzten Monat. In einem Brief an den EZV-Direktor hiess es: «Seit geraumer Zeit erreichen uns Klagen über Sorgen und Ängste von unseren Mitgliedern, die dem zivilen Zoll angehören und für einen Einsatz in gemischten Teams an der Grenze eingesetzt werden.»