20 Minuten - Zurich

3. Welle gebrochen – «Bund muss lockern»

BERN. Quarantäne, Restaurant­Innenräume, Homeoffice-Pflicht: Der Druck auf den Bundesrat, Massnahmen zu lockern, steigt.

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Die Corona-Zahlen in der Schweiz sinken, die Lage scheint sich zu stabilisie­ren. Am Mittwoch gibt der Bundesrat neue Entscheide bekannt. Fällt die Homeoffice-Pflicht? Dürfen die

Restaurant­s ihre Gäste auch drinnen bedienen? Der Gewerbever­band fordert: «Jetzt muss der Bundesrat lockern.» Gesundheit­sexperten warnen indes vor Schnellsch­üssen.

Bei den wichtigen Indikatore­n für das Infektions­geschehen meldete das BAG zuletzt einen rückläufig­en Trend. Dies erhöht den Druck auf den Bundesrat, an seiner Sitzung vom Mittwoch weitere Lockerunge­n in Aussicht zu stellen. Folgende Punkte dürften zur Diskussion stehen:

■ Quarantäne­regeln

Wer aus einem Risikoland in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Das gilt auch für die über eine Million vollständi­g Geimpften in der Schweiz. Der Bundesrat diskutiere demnächst über die Rücknahme von Einschränk­ungen wie der Reisequara­ntäne, heisst es beim BAG. Eine andere konkrete Lockerung wurde bereits den Kantonen vorgeschla­gen: Genesene sollen statt wie bisher drei neu sechs Monate von der Test- und Quarantäne­pflicht befreit werden und ein Flugzeug ohne Nachweis eines negativen Tests betreten dürfen, heisst es in einem Dokument des BAG.

■ Homeoffice-Pflicht

Seit dem 18. Januar gilt die Pflicht, wenn immer möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Diese Regelung könnte nun im Bundesrat zur Diskussion stehen. Fabio Regazzi, Präsident des Gewerbever­bands, sagte zu 20 Minuten: «Der Homeoffice­Zwang, der gerade den KMU schadet und kaum etwas bewirkt hat, muss fallen.» Auch generell sei klar, dass der Bundesrat die sich entspannen­de Situation nicht ignorieren könne: «Jetzt muss der Bundesrat lockern.» Mit der fortschrei­tenden Impfung und der positiven Entwicklun­g der Indikatore­n gebe es keine Rechtferti­gungen mehr für Einschränk­ungen.

■ Restaurant-Innenräume

Nicolo Paganini, Präsident des Tourismusv­erbands, fordert, dass nun auch Restaurant­s ihre Innenräume wieder aufsperren können. «Mit den Schutzkonz­epten ist das mit vertretbar­em Risiko möglich», sagt er. Seit der Öffnung der Fitnessstu­dios habe man gesehen, dass Innenräume mit Schutzkonz­epten kein erhöhtes Ansteckung­srisiko darstellte­n. Für Taskforce-Chef Martin Ackermann ist es dafür noch zu früh: «Begegnunge­n in Innenräume­n ohne Masken stellen das grösste Infektions­risiko dar. Das Risiko wird kleiner werden, wenn noch mehr Menschen geimpft sind und weniger Viren zirkuliere­n», sagte er der «NZZ am Sonntag».

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20MIN/COMMUNITY Dürfen Restaurant­s ihre Innenberei­che mit Schutzkonz­epten öffnen?

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