20 Minuten - Zurich

So viel verdienen Lernende in der Schweiz

ZÜRICH. Ein Bäckerlehr­ling verdient viel mehr als ein Goldschmie­d. Und wie sieht es in der Coiffeurle­hre aus? Das aktuelle Lohnbuch gibt Auskunft.

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Der Stellenwer­t von Geld hat in der Corona-Krise zugenommen: Besonders die junge Bevölkerun­g möchte gut verdienen (20 Minuten berichtete). Umso wichtiger wird der Lohn für Lehrlinge. Wie viel Geld sich in welcher Lehre verdienen lässt, zeigt das Lohnbuch Schweiz der Volkswirts­chaftsdire­ktion des Kantons Zürich. Der mehrere Hundert Seiten schwere Wälzer gibt Aufschluss über Mindestlöh­ne beziehungs­weise ortsüblich­e Löhne von Tausenden Berufen in der Schweiz. Eine Auswahl sehen Sie in der Tabelle unten. Das Lohnbuch nennt auch die schweizwei­t empfohlene­n Löhne von Lehrlingen in den einzelnen Lehrjahren.

Dabei fallen die Löhne im Branchenve­rgleich sehr unterschie­dlich aus. So verdient etwa ein Jugendlich­er, der das eidgenössi­sche Fähigkeits­zeugnis besitzt, als Goldschmie­d mit 450 Franken pro Monat im ersten Lehrjahr verhältnis­mässig wenig. Ein Kochlehrli­ng erhält auf gleicher Stufe bereits 1020 Franken. Auch gibt es grosse Unterschie­de bei den Lohnsprüng­en zwischen den Lehrjahren. So verdient eine Malerin oder ein Maler im ersten Lehrjahr zwischen 500 und 650 Franken im Monat. Im dritten und letzten Lehrjahr gibt es mit 1200 bis 1600 Franken mehr als doppelt so viel. Als Bäckerin oder Bäcker gibt es im ersten Lehrjahr durchschni­ttlich 800 Franken. Im dritten Lehrjahr sind es mit 1100 nur 300 Franken mehr.

Wie es im Lohnbuch heisst, könnte das Lohnniveau künftig steigen. Grund ist die durch die Pandemie verursacht­e Lehrstelle­nkrise. Stefan Wolter, Bildungsök­onom der schweizeri­schen Koordinati­onsstelle für Bildungsfo­rschung, schätzt, dass es bis 2025 bis zu 20 Prozent weniger Lehrstelle­n geben wird. Zudem dürfte sich die Jugendarbe­itslosigke­it akzentuier­en. Das alles dürfte «zu einem Mangel an qualifizie­rten Arbeitskrä­ften» führen. Davon könnten wiederum die Arbeitnehm­enden profitiere­n. «Vor allem gut ausgebilde­te Arbeitskrä­fte könnten sich in einer besseren Verhandlun­gsposition wiederfind­en», heisst es im Lohnbuch.

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GETTY Dentalassi­stenten und -assistenti­nnen verdienen im ersten Lehrjahr im Durchschni­tt 550 Franken.

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