Muslimische Soldaten erhalten Urlaub, andere müssen bleiben
KLOTEN. Urlaub für das Fest des Fastenbrechens, aber nicht für Auffahrt: Einigen Rekruten stinkt diese Ungleichbehandlung.
Gefechtsübungen, Märsche, Zimmerkontrollen: Für die Soldaten in der Rekrutenschule ist damit am 21. Mai Schluss. Doch einige von ihnen haben kurz vor RS-Ende noch eine bittere Pille zu schlucken: «Obwohl es zunächst hiess, dass wir alle übers Wochenende heimdürften, wurden wir darüber informiert, dass die Armee keine weiteren Corona-Infektionen riskieren möchte», sagt ein Soldat, der die RS in Kloten absolviert. «Die Stimmung ist gereizt, weil wir nun stattdessen einen 30-KilometerMarsch laufen müssen.» Doch nicht alle in Kloten sind davon betroffen: «Da am Donnerstag der Ramadan zu Ende geht, hat man den muslimischen Soldaten wegen des Fests des Fastenbrechens Urlaub gewährt», so der Soldat. «Obwohl ich mich für meine Kollegen freue, finde ich das unfair.» Schliesslich sei Auffahrt auch ein christlicher Feiertag, den er gern mit seiner Familie verbracht hätte.
Für das kommende Wochenende – inklusive Auffahrt – sei kein allgemeiner Urlaub für die Rekruten vorgesehen, sagt Armeesprecher Stefan Hofer. «Grund dafür ist die Einhaltung einer genügend langen Frist ohne Kontakt zu externen Personen vor dem RS-Ende am 21. Mai, so dass möglichst alle Soldaten und Kader die RS an diesem Tag gesund beenden und nach Hause zurückkehren können.» Entsprechende CoronaTests fänden in den Tagen vor der Entlassung statt.