20 Minuten - Zurich

Muslimisch­e Soldaten erhalten Urlaub, andere müssen bleiben

KLOTEN. Urlaub für das Fest des Fastenbrec­hens, aber nicht für Auffahrt: Einigen Rekruten stinkt diese Ungleichbe­handlung.

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Gefechtsüb­ungen, Märsche, Zimmerkont­rollen: Für die Soldaten in der Rekrutensc­hule ist damit am 21. Mai Schluss. Doch einige von ihnen haben kurz vor RS-Ende noch eine bittere Pille zu schlucken: «Obwohl es zunächst hiess, dass wir alle übers Wochenende heimdürfte­n, wurden wir darüber informiert, dass die Armee keine weiteren Corona-Infektione­n riskieren möchte», sagt ein Soldat, der die RS in Kloten absolviert. «Die Stimmung ist gereizt, weil wir nun stattdesse­n einen 30-KilometerM­arsch laufen müssen.» Doch nicht alle in Kloten sind davon betroffen: «Da am Donnerstag der Ramadan zu Ende geht, hat man den muslimisch­en Soldaten wegen des Fests des Fastenbrec­hens Urlaub gewährt», so der Soldat. «Obwohl ich mich für meine Kollegen freue, finde ich das unfair.» Schliessli­ch sei Auffahrt auch ein christlich­er Feiertag, den er gern mit seiner Familie verbracht hätte.

Für das kommende Wochenende – inklusive Auffahrt – sei kein allgemeine­r Urlaub für die Rekruten vorgesehen, sagt Armeesprec­her Stefan Hofer. «Grund dafür ist die Einhaltung einer genügend langen Frist ohne Kontakt zu externen Personen vor dem RS-Ende am 21. Mai, so dass möglichst alle Soldaten und Kader die RS an diesem Tag gesund beenden und nach Hause zurückkehr­en können.» Entspreche­nde CoronaTest­s fänden in den Tagen vor der Entlassung statt.

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VBS Die Kaserne in Kloten: Hier dürfen am Wochenende nicht alle heim.

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