«Wir wollen die Schweiz stolz machen»
WOLFSBURG. Kevin Mbabu (26) im Interview über seine starke Saison mit dem VfL Wolfsburg und seine EM-Ziele.
Mit Wolfsburg steht er kurz vor der Champions-League-Qualifikation – mit der Nati könnte er bald an der EM stehen. Für den Schweizer Kevin Mbabu läuft es wieder richtig gut, obwohl er mit Corona und Verletzungen in die Saison starten musste. «Ich bin glücklich mit meiner Leistung», so Mbabu im grossen Interview mit 20 Minuten. Und das Beste kommt erst: «Es war immer mein Traum, mein Land in einem grossen Turnier zu vertreten.»
Kevin Mbabu, darf man schon zur Quali für die Champions League gratulieren?
Nein, lieber nicht. Das könnte Unglück bringen. Wir brauchen noch drei Punkte.
Ihr könntet theoretisch auch auch noch Vizemeister werden.
Es wird schwierig, Leipzig einzuholen. Mit dem dritten Platz wären wir sehr glücklich.
Sie spielen seit Monaten mit einem verletzten Arm, den Sie sich gebrochen haben. Hatten Sie keine Angst?
Die ersten Spiele waren sehr schwierig. Ich bin ein Kämpfer auf dem Feld und nutze meine Arme. Ich musste meine Spielweise deshalb anpassen. Hinzu kommt, dass ich im linken Arm Muskelmasse verloren habe.
Es gibt Gerüchte, dass Ihr Trainer Oliver Glasner den Verein verlässt – trotz des Erfolgs.
Der Trainer sagte uns, dass wir den Fokus nur auf die Champions-League-Quali legen sollen. Er hat ein grossartiges Team aufgebaut, und wenn du etwas aufgebaut hast, willst du es auch behalten, denke ich.
Was wird mit Ihnen nach dem Sommer passieren? Hat Ihr Traumverein Manchester United schon ein Angebot gemacht?
Nein, ich warte immer noch auf den Anruf (lacht). Ich bin glücklich in Wolfsburg, bin Teil der Schlüsselspieler und habe noch zwei Jahre einen Vertrag. Normalerweise sollte ich hier spielen in der kommenden Saison.
In Wolfsburg sind Sie gesetzt, in der Nati haben Sie einen Zweikampf mit Silvan Widmer.
Ich sehe mich als Nummer eins und muss nun einfach meine guten Leistungen sowie mein Selbstvertrauen in die Nati mitnehmen.
Die EM wird Ihr erstes grosses Turnier mit der Nati. Aufgeregt?
Ich wartete mein Leben lang darauf. Es war immer mein Traum, mein Land in einem grossen Turnier zu vertreten. Als ich jünger war und mir die Spiele in der Fanzone anschaute, sagte ich mir: Eines Tages will ich auf diesem Bildschirm zu sehen sein.
Was sind die Ziele bei der EM?
Wir wollen trotz der starken Gruppe in die K.-o.-Phase kommen. Ich weiss, wozu das Team fähig ist, und ich glaube, dass wir für eine Überraschung sorgen können. Wir wollen die Schweiz stolz machen.