Alarm in Synagoge – Betende mussten drinnen ausharren
BASEL. Wegen zweier Verdächtiger löste eine Synagoge in Basel den Sicherheitsalarm aus.
Weil der Sicherheitsdienst am Samstag verdächtige Personen vor dem Areal der Israelitischen Gemeinde Basel ausgemacht hatte, löste er einen Alarm aus. Rund 40 Besucher des Abendgottesdienstes mussten in der Synagoge ausharren, wie das jüdische Wochenmagazin «Tachles» berichtete. Daraufhin sei die Polizei alarmiert worden, die zwei etwa 30-jährige Männer angehalten und kontrolliert habe. Nach 15 Minuten hätten die Gottesdienstbesucher das Areal wieder verlassen dürfen. Zudem schreibt «Tachles» von einem unbestätigten tätlichen Übergriff bei der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Laut dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) hat sich dies als falsches Gerücht erwiesen.
Bereits am Freitag und auch am Samstag fanden in Basel propalästinensische Kundgebungen statt. Der Anlass: die jüngsten Eskalationen im Nahostkonflikt. Der Israelitische Gemeindebund Basel (IGB) hatte Juden empfohlen, die Demonstrationsorte zu meiden. Konkrete Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung in Basel sind aber derzeit keine bekannt. So mahnt Jonathan Kreutner, Generalsekretär des SIG, zur Besonnenheit: «Gottesdienste zu Sabbat finden generell unter erhöhten Sicherheitsmassnahmen statt. Situationen wie am Samstag lösen Routinemassnahmen und -kontrollen aus.» Dies sei seit einigen Jahren «leider Realität bei jüdischen Einrichtungen in der Schweiz und insbesondere bei Synagogen», so Kreutner. «Zurzeit ist man aber nochmals aufmerksamer.»
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt bestätigt den Vorfall bei der Synagoge. «Die beiden wurden vor Ort aus der Kontrolle entlassen», heisst es. Zu einem tätlichen Übergriff sei nichts bekannt.