20 Minuten - Zurich

Detailhänd­ler schlagen wegen Pestizidin­itiative Alarm

ZÜRICH. Mit einer Annahme der Pestizidin­itiative könnten Lebensmitt­elvergiftu­ngen zunehmen, befürchtet unter anderen die IG Detailhand­el.

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Hersteller und Händler seien im Falle einer Annahme der Pestizidin­itiative besorgt, berichtet die «SonntagsZe­itung». Die Initiative verbiete Desinfekti­onsmittel in der Produktion. Das könne zu Lebensmitt­elvergiftu­ngen führen. Die Hygienesta­ndards basierten auf dem Einsatz von Desinfekti­onsmitteln, sagt Mario Irminger, Präsident der IG Detailhand­el, die aus Coop, Migros und Denner besteht. «Werden diese Mittel gemäss Pestizidin­itiative verboten, sinkt die Lebensmitt­elsicherhe­it in der Schweiz, und lebensmitt­elbedingte Erkrankung­en können zunehmen», so Irminger zur Zeitung.

Diese Bedenken teilt Lorenz Hirt, Direktor des Nahrungsmi­ttelindust­rieverband­es Fial. «Ohne Biozide als Reinigungs- und Desinfekti­onsmittel kann die heute vorgeschri­ebene Lebensmitt­elsicherhe­it nicht mehr gewährleis­tet werden.» Laut Christof Züger, Chef des Ostschweiz­er Produzente­n Züger Frischkäse, würden Produkte so viel früher verderben: «Unser Export bräche ein, weil unsere Produkte im Ausland nicht mehr als hygienisch einwandfre­i gälten.»

Natalie Favre, Sprecherin der Pestizidin­itiative, widerspric­ht. «Alle Mittel, die im Bio erlaubt sind, bleiben es weiterhin.» Für die Reinigung und Desinfekti­on würden auch Biobetrieb­e Chemikalie­n wie Biozide verwenden. «Diese dürfen selbstvers­tändlich weiterhin verwendet werden.»

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20MIN/MICHAEL SCHERRER Händler und Hersteller sehen die Lebensmitt­elsicherhe­it gefährdet.

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