Detailhändler schlagen wegen Pestizidinitiative Alarm
ZÜRICH. Mit einer Annahme der Pestizidinitiative könnten Lebensmittelvergiftungen zunehmen, befürchtet unter anderen die IG Detailhandel.
Hersteller und Händler seien im Falle einer Annahme der Pestizidinitiative besorgt, berichtet die «SonntagsZeitung». Die Initiative verbiete Desinfektionsmittel in der Produktion. Das könne zu Lebensmittelvergiftungen führen. Die Hygienestandards basierten auf dem Einsatz von Desinfektionsmitteln, sagt Mario Irminger, Präsident der IG Detailhandel, die aus Coop, Migros und Denner besteht. «Werden diese Mittel gemäss Pestizidinitiative verboten, sinkt die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz, und lebensmittelbedingte Erkrankungen können zunehmen», so Irminger zur Zeitung.
Diese Bedenken teilt Lorenz Hirt, Direktor des Nahrungsmittelindustrieverbandes Fial. «Ohne Biozide als Reinigungs- und Desinfektionsmittel kann die heute vorgeschriebene Lebensmittelsicherheit nicht mehr gewährleistet werden.» Laut Christof Züger, Chef des Ostschweizer Produzenten Züger Frischkäse, würden Produkte so viel früher verderben: «Unser Export bräche ein, weil unsere Produkte im Ausland nicht mehr als hygienisch einwandfrei gälten.»
Natalie Favre, Sprecherin der Pestizidinitiative, widerspricht. «Alle Mittel, die im Bio erlaubt sind, bleiben es weiterhin.» Für die Reinigung und Desinfektion würden auch Biobetriebe Chemikalien wie Biozide verwenden. «Diese dürfen selbstverständlich weiterhin verwendet werden.»