20 Minuten - Zurich

Autos, Ferien, Essen: Jetzt wird alles teurer

ZÜRICH. Das Leben in der Schweiz wird teurer. Grund: die explodiere­nde Nachfrage nach Gütern und Dienstleis­tungen.

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Schweizeri­nnen und Schweizer müssen tiefer ins Portemonna­ie greifen. Nicht nur Heizöl und Benzin sind bis 20 Prozent teurer als im Vorjahr, auch Nahrungsmi­ttel, Autos und Ferien kosten mehr. Grund ist die weltweit steigende Nachfrage aufgrund der Öffnungen in vielen Ländern. Matthias Geissbühle­r von Raiffeisen Schweiz rechnet erst für 2022 mit einer Entspannun­g.

Das Bundesamt für Statistik hat nach 14 Monaten erstmals wieder eine positive Inflations­rate gemeldet. «Temporär kann es zu einer Teuerung von über einem Prozent kommen», ergänzt Matthias Geissbühle­r, Investment-Chef von Raiffeisen Schweiz. Angetriebe­n wird die Inflation vor allem von den Energiepre­isen: So kostet Heizöl rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr, und Benzin ist fast 16 Prozent teurer geworden. «Mit den Lockerunge­n der CoronaMass­nahmen steigt die Nachfrage weltweit stark an, gleichzeit­ig stagniert das Angebot», sagt Geissbühle­r. Denn die Opec, die Organisati­on Erdöl exportiere­nder Länder, hat die Produktion zurzeit bewusst nicht ausgeweite­t – der Ölpreis soll steigen.

Teurer sind auch Nahrungsmi­ttel

geworden: Mais kostet etwa ein Drittel mehr als noch Anfang Jahr. Und der Preis für Kaffee ist um rund 12 Prozent gestiegen. Viele Frachtschi­ffe haben im Corona-Jahr den Betrieb vorübergeh­end eingestell­t. Jetzt, wo die Nachfrage explodiert, steigen die Frachtrate­n rasant und verteuern den Gütertrans­port. Das treibt auch den Preis anderer Importgüte­r, wie etwa Baumateria­l, in die Höhe.

Bei den Dienstleis­tungen sieht es nicht anders aus: So sind Flugticket­s oder Hotelübern­achtungen in den USA im April mehr als 10 Prozent gestiegen. «Auch in der Schweiz könnten Ferien kurzfristi­g teurer werden», sagt Geissbühle­r. Gerade im Sommer müssten Schweizeri­nnen und Schweizer wohl tie

fer in die Tasche greifen. Auch der Coiffeur- oder Restaurant­besuch könnte teurer werden.

Allgemein dürften die Teuerungen nicht allzu lange anhalten: So rechnet die Raiffeisen für 2022 mit einer moderaten Inflations­rate von 0,6 Prozent. «Danach dürften sich die Preise wieder einpendeln», sagt Geissbühle­r. Denn bis dann könne das Angebot die Nachfrage wieder abdecken.

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20MIN/SIMON GLAUSER Treibstoff ist schon 16 Prozent teurer geworden.

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