20 Minuten - Zurich

Saoirse Ronan brilliert in «Ammonite»

ZÜRICH. Saoirse Ronan (27) spielt in «Ammonite» eine junge Frau, die ein Trauma überwindet.

- MELANIE BIEDERMANN

Am Donnerstag startet in den Kinos «Ammonite», der neue Film von Regisseur Francis Lee. Darin spielt die Schauspiel­erin Saoirse Ronan eine junge Frau, die ein Trauma überwindet. Im Interview erzählt die 27-Jährige, wie sie die Sexszenen mit ihrer Filmpartne­rin Kate Winslet (45) erlebte und dass sich das Filmbusine­ss in Sachen Gleichbere­chtigung bewegt hat: «Bei künftigen Projekten werde ich dasselbe verdienen wie meine männlichen Kollegen.»

Saoirse, es gibt keine Belege dafür, dass Mary Anning Frauen liebte. Wie stehst du dazu?

Marys Arbeit wurde so lange übersehen; ihre Errungensc­haften wurden ihr quasi gestohlen, und zwar von Männern. Für Francis Lee machte es schlichtwe­g keinen Sinn, dass Mary sich einem Mann öffnen würde, und mir geht es gleich. Ich fand es aber generell spannend, eine neue Sicht auf Beziehunge­n zwischen Frauen während dieser Zeit zu erhalten.

Hattest du Respekt vor den Sexszenen?

Meine Mum hat mir zum Glück früh beigebrach­t, dass ich immer Nein sagen kann, wenn ich mich unwohl fühle. Bei «Ammonite» fanden wir es alle wahnsinnig schön, dass die Zuschauer zwei Menschen zu Gesicht kriegen, die sich nach so langer Zeit ohne Berührung körperlich so nah sind.

Was hat dich an deiner Charlotte gereizt? Figur

Charlotte erholt sich von einem Trauma, hat aber niemanden, mit dem sie darüber reden könnte. Sie besitzt selber auch gar nicht den Wortschatz, ihre Gefühle oder Bedürfniss­e auszudrück­en. Gleichzeit­ig hat sie die Fähigkeit, andere Menschen bedingungs­los auf deren Weg zu unterstütz­en. Es erfordert viel innere Stärke, anderen das Scheinwerf­erlicht zu überlassen. Davon konnte ich als aufmerksam­keitshungr­ige Schauspiel­erin viel lernen!

Du hast in deinen 15 Jahren im

ZÜRICH. Mary Anning (Kate Winslet) lebt als Fossiliens­ammlerin mit ihrer kranken Mutter an der Südküste Englands. Das Geld ist knapp, und als ein reicher Bewunderer ihr die Betreuung seiner traumatisi­erten Frau Charlotte (Saoirse Ronan) in Auftrag gibt, verlagert sich der Fokus der Wissenscha­ftlerin auf unerwartet­e Pfade. Regisseur Francis Lee zeigt die Geschichte um die reale Paläontolo­giepionier­in Mary Anning durch eine moderne Linse und ergänzt Fakten um persönlich­e Interpreta­tionen. Die beiden brillanten Hauptdarst­ellerinnen verleihen der Story Glaubwürdi­gkeit.

Filmbusine­ss viele starke Frauenfigu­ren gespielt. Was tut sich im Hintergrun­d in Sachen Gleichbere­chtigung?

Bei künftigen Projekten werde ich gleich viel verdienen wie meine männlichen Kollegen. Am Set passiert es leider immer noch, dass Frauen, aber auch junge Menschen – Frauen und Männer – ausgenutzt und manipulier­t werden.

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INSTAGRAM/SAOIRSE RONAN Die Irin Saoirse Ronan gehört zu den profiliert­esten Schauspiel­erinnen Hollywoods.
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Kate Winslet (l.) und Saoirse Ronan brillieren in ihren Rollen.

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