20 Minuten - Zurich

Tödliche Gehirnkran­kheit gibt Forschern Rätsel auf

MONCTON. Ärzte in Kanada sind auf Patienten mit einer mysteriöse­n Gehirnkran­kheit gestossen.

-

Seit 2015 wurden allein in Moncton in der kanadische­n Provinz New Brunswick 48 Personen mit der Krankheit ins Spital eingeliefe­rt, sechs von ihnen sind bislang gestorben, wie die «Washington Post» berichtet. Die Symptome sind jenen der Creutzfeld­t-JakobKrank­heit sehr ähnlich: Gedächtnis­schwund, Probleme beim Sprechen, Verlust der Kontrolle über motorische Fähigkeite­n. Doch ein Creutzfeld­tJakob-Test zeigte bei allen ein negatives Ergebnis. Die Krankheit trifft alle Altersgrup­pen und lässt die Forscher rätseln.

«Das schnelle Voranschre­iten

der Krankheit und die Konstellat­ion der Symptome ist etwas, was ich noch nie gesehen habe», sagt Michael Strong, Neurologe des Kanadische­n Institutes für Gesundheit­sforschung. Ein Symptom, das für Angehörige besonders verheerend ist, ist der Capgras-Wahn: der Glaube, dass Familienmi­tglieder durch Hochstaple­r ersetzt worden sind.

Blutproben wiesen keine eindeutige­n Hinweise auf, woher die Krankheit stammen könnte. Allerdings haben die Forscher Toxine als Auslöser ins Visier genommen, eines davon ist Beta-Methylamin­o-LAlanin, das von Cyanobakte­rien oder Blaualgenb­lüten produziert wird. Ein anderes ist Domoinsäur­e, ein natürlich vorkommend­es Toxin, das von bestimmten Algenarten produziert wird. Eindeutige Ergebnisse,

dass sich die Krankheit auf die Algen in der Gegend zurückführ­en lässt, stehen aber noch aus.

 ??  ?? Die Krankheit trat in Kanada auf.
Die Krankheit trat in Kanada auf.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland