Pornostar Amina: «Hiermit oute ich mich bei meinen Eltern»
ZÜRICH. Amina (26) ist eine Schweizer Pornodarstellerin. Mit 20 Minuten spricht sie erstmals über ihren Job im Sex-Business.
Seit ihrem 20. Lebensjahr steht Amina vor der Kamera und dreht Erotikfilme. Und das recht erfolgreich: Über 100000 Menschen haben ihre Live-WebcamShows schon besucht.
Doch warum entscheidet sich eine junge Frau in der Schweiz gerade für diese Branche? «Bequemlichkeit», so Amina. «Eine Kollegin hatte mir erzählt, dass man ohne grossen Aufwand viel verdienen kann. Zudem wollte ich immer schon meine eigene Chefin sein.»
Mitte 2016 wagte sie den Versuch als Camgirl, 2017 kündigte sie ihren Job als Rezeptionistin und stieg voll in die Branche ein. Bis heute hat sie ihren Eltern keine Details genannt, «das Interview ist quasi mein Outing», so die 26-Jährige.
Das Lustigste an ihrem Beruf seien die Porno-Castings. «Dort wird geschummelt, was das Zeug hält. Der angebliche Adonis ist nicht wiederzuerkennen. Und der Super-Hengst mit Porno-Erfahrung spritzt schon ab, bevor es überhaupt zur Sache geht.»
Aber der Job habe auch Schattenseiten. Etwa, wenn Filmszenen wieder und wieder gedreht werden müssten. «Bei einer längeren Session vor der Livecam komme ich durchaus zum Orgasmus. Doch bei vielen Wiederholungen vergeht auch mir die Lust.» Ist Sex vor der Kamera das Gleiche wie Sex mit dem*der Partner*in? «Nein», findet Amina. «Bei einem Pornodreh bin ich Schauspielerin und konzentriere mich voll auf die Kamera. Der Sex kann keineswegs verglichen werden.»
Finanziell sei das Porno-Business ein hartes Gewerbe: «Letztlich wird aus nur einer von zehn Anfragen ein echter Auftrag. Die meisten Anfragen kommen von Fans – die sich für ein Treffen mit mir sogar als Pornoproduzenten ausgeben. Darauf bin ich schon hereingefallen.»
Obwohl sie auf der Strasse manchmal erkannt werde – reich geworden ist sie trotzdem nicht: «Aber immerhin bleibt mir nach Abzügen noch genug zum Leben.»