«Um erfolgreich zu klettern, braucht es nicht nur Kraft»
TOKIO. Die Schweizer Kletterin Petra Klingler (29) freut sich riesig auf die Premiere ihrer Sportart an den Olympischen Spielen.
Petra Klingler, wie bereiten Sie sich jetzt noch auf Tokio vor?
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, das Training bringt jetzt nichts mehr. Es geht nun darum, Sicherheit fürs Klettern an der Wand zu bekommen und sich gut zu erholen – das ist das Zentralste.
Bitte erklären Sie Sportart Klettern. die
Es gibt diverse Disziplinen indoor und outdoor. Ich fokussiere mich aufs Indoorklettern. Im Sportklettern gibt es drei Disziplinen – in Tokio findet ein Kombi-Wettkampf dieser Disziplinen statt: Im Speedklettern gibt es eine standardisierte 15-m-Wand und es geht darum, diese möglichst schnell zu bewältigen. Im Bouldern hat man eine Sequenz von drei bis vier Metern zu besteigen, dort ist man ungesichert. Im Routen- oder Leadklettern klettert man an einem Seil eine rund 20 m hohe Wand hinauf.
Wieso ist Klettern für den Zuschauer attraktiv?
Das Faszinierendste für mich ist zu sehen, wie die Athleten die Probleme und Routen unterschiedlich angehen und lösen. Es ist eindrücklich, an was für kleinen Griffen man sich halten kann. Es ist schön, mit anzusehen, wozu der Mensch fähig ist, wenn er sich pusht.
Was zeichnet Kletterin aus? eine gute
Um erfolgreich klettern zu können, braucht es nicht nur Kraft. Man braucht Koordination, Technik, Taktik, Ausdauer, Beweglichkeit. Kraft haben wir ja alle – es geht aber darum, das in Bewegungen umzusetzen und an die Wand zu bringen. Alles zu kombinieren und zu wissen, wann ich was einsetzen muss, das ist die grosse Herausforderung.
Was sind Ihre Erwartungen an Tokio?
Ich habe nicht viele Erwartungen, denn ich weiss: Egal, was ich mir vorstelle, es kommt sowieso anders. Es wird ein grosses Abenteuer und es ist cool, dass es losgeht. Es ist eine riesige Vorfreude da.
Wie stehen Ihre Chancen auf eine Medaille?
Das ist extrem schwierig zu sagen, da wir erstmals überhaupt in diesem Format antreten. Die bisherigen Kombi-Wettkämpfe sind stets anders abgelaufen. Es ist schwierig einzuschätzen, wo man steht mit der Kombination der drei Disziplinen. Zudem hat man viele Athleten wegen Corona nie gesehen in den vergangenen zwei Jahren.