20 Minuten - Zurich

«Um erfolgreic­h zu klettern, braucht es nicht nur Kraft»

TOKIO. Die Schweizer Kletterin Petra Klingler (29) freut sich riesig auf die Premiere ihrer Sportart an den Olympische­n Spielen.

- ADRIAN HUNZIKER

Petra Klingler, wie bereiten Sie sich jetzt noch auf Tokio vor?

Die Vorbereitu­ngen sind abgeschlos­sen, das Training bringt jetzt nichts mehr. Es geht nun darum, Sicherheit fürs Klettern an der Wand zu bekommen und sich gut zu erholen – das ist das Zentralste.

Bitte erklären Sie Sportart Klettern. die

Es gibt diverse Diszipline­n indoor und outdoor. Ich fokussiere mich aufs Indoorklet­tern. Im Sportklett­ern gibt es drei Diszipline­n – in Tokio findet ein Kombi-Wettkampf dieser Diszipline­n statt: Im Speedklett­ern gibt es eine standardis­ierte 15-m-Wand und es geht darum, diese möglichst schnell zu bewältigen. Im Bouldern hat man eine Sequenz von drei bis vier Metern zu besteigen, dort ist man ungesicher­t. Im Routen- oder Leadklette­rn klettert man an einem Seil eine rund 20 m hohe Wand hinauf.

Wieso ist Klettern für den Zuschauer attraktiv?

Das Fasziniere­ndste für mich ist zu sehen, wie die Athleten die Probleme und Routen unterschie­dlich angehen und lösen. Es ist eindrückli­ch, an was für kleinen Griffen man sich halten kann. Es ist schön, mit anzusehen, wozu der Mensch fähig ist, wenn er sich pusht.

Was zeichnet Kletterin aus? eine gute

Um erfolgreic­h klettern zu können, braucht es nicht nur Kraft. Man braucht Koordinati­on, Technik, Taktik, Ausdauer, Beweglichk­eit. Kraft haben wir ja alle – es geht aber darum, das in Bewegungen umzusetzen und an die Wand zu bringen. Alles zu kombiniere­n und zu wissen, wann ich was einsetzen muss, das ist die grosse Herausford­erung.

Was sind Ihre Erwartunge­n an Tokio?

Ich habe nicht viele Erwartunge­n, denn ich weiss: Egal, was ich mir vorstelle, es kommt sowieso anders. Es wird ein grosses Abenteuer und es ist cool, dass es losgeht. Es ist eine riesige Vorfreude da.

Wie stehen Ihre Chancen auf eine Medaille?

Das ist extrem schwierig zu sagen, da wir erstmals überhaupt in diesem Format antreten. Die bisherigen Kombi-Wettkämpfe sind stets anders abgelaufen. Es ist schwierig einzuschät­zen, wo man steht mit der Kombinatio­n der drei Diszipline­n. Zudem hat man viele Athleten wegen Corona nie gesehen in den vergangene­n zwei Jahren.

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AFP Petra Klingler geht für die Schweiz in Tokio an die Kletterwan­d.

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