20 Minuten - Zurich

Delta-Variante verbreitet sich: Müssen wir uns sorgen?

GENF. Die Delta-Variante des Coronaviru­s lässt die Zahl der Ansteckung­en in die Höhe schnellen.

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Flammt die Pandemie neu auf? Vor diesem Szenario warnt die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO. Grund ist der weltweite Vormarsch der aggressive­n Delta-Variante des Coronaviru­s. Sie ist eine von derzeit vier besorgnise­rregenden Virus-Varianten, die die WHO als sogenannte Variants of Concern (VOC) listet. Die Delta-Variante ist nicht nur ansteckend­er, sie zieht auch deutlich häufiger Spitalaufe­nthalte nach sich als andere Mutanten. Dennoch scheinen die Gesundheit­ssysteme kaum belastet – zumindest noch.

In England machte die Deltavaria­nte am Montag fast 100 Prozent aller Neuinfekti­onen aus. Tatsächlic­h ist die Zahl der täglichen Neuinfekti­onen auf über 34 000 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle und Spitaleinw­eisungen blieb im Vergleich zum Januar jedoch weitgehend stabil. 60 Prozent derjenigen, die mit einer Covid-Erkrankung im Spital liegen, hatten keinen Impfschutz.

Auch in Israel steigen die Ansteckung­en wegen der Delta-Variante an. So markant, dass die Maskenpfli­cht und Beschränku­ngen wie der «Grüne Pass» wieder eingeführt wurden. Zuletzt wurden innert 24 Stunden 1400 neue Fälle gemeldet – obwohl im Land mehr

als 56 Prozent vollständi­g geimpft sind. Die Zahl der schweren Krankheits­verläufe bleibt in Israel bislang tief.

Auch in der Schweiz steigen die Fallzahlen – wobei die Delta-Variante unterdesse­n rund 75 Prozent aller Fälle ausmacht. Auch bei uns wirkt sich das derzeit nicht negativ auf das Gesundheit­ssystem aus. So liegen die Hospitalis­ierungen im 7-Tages-Schnitt bei drei bis vier Spitaleinw­eisungen. Strengere Massnahmen will der Bund erst bei über 120 Hospitalis­ierungen ergreifen.

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