Schnappt Uber Eats den Restaurants den Gewinn weg?
ZÜRICH. Bei Bestellungen mit Uber Eats bleibt Gastrobetrieben kaum etwas übrig. Ein Prozent Gewinn oder sogar Verluste sind möglich.
Für die Restaurants und Imbissbuden ist die Partnerschaft mit Uber Eats ein zweischneidiges Schwert. Die US-Firma verlangt 30 Prozent Kommission vom Umsatz pro Bestellung, sagt eine Managerin einer Restaurantkette, die anonym bleiben möchte. Mehrere weitere Restaurants bestätigen, dass es rund 30 Prozent sind. Das sei für die Gastronomen gefährlich. «Sie schnappen uns unsere Gewinne weg», sagt die GastroManagerin.
Höhere Preise könnten die Restaurants trotz der Kommission nicht verlangen. Dann würden die Kunden einfach den nächstgünstigeren Anbieter auf Uber Eats auswählen, sagte der Gastronomie-Experte Adrian Zumofen zu 20 Minuten. «Den Restaurants verbleibt bei der
Abrechnung mit Uber Eats etwa ein Prozent des Umsatzes als Gewinn, wenn sie überhaupt Gewinn machen.» Besser wäre es laut Zumofen, direkt bei den
Restaurants zu bestellen. Auch die angefragten Restaurants würden sich wünschen, keine so hohe Kommission bezahlen zu müssen. Einige belohnen den direkten Kontakt auch und geben etwa zehn Prozent Rabatt. Doch Uber Eats sei je nach Stadt so mächtig, dass sie abhängig vom Lieferdienst seien, wie ein Gastronom sagt.
Uber Eats verwies auf Anfrage darauf, dass man etwa die Kosten für die Lieferung übernehme. Falls ein Restaurant mit einem eigenen Lieferservice arbeiten wolle, betrage die Kommission noch rund 15 Prozent. Dazu investiere Uber viel Geld ins Marketing, um neue Kundschaft für die Restaurants zu gewinnen. Des Weiteren zwinge Uber keine Restaurants, Bestellungen anzunehmen. Auch könnten Verträge gekündigt werden, ohne dass eine Strafe zu zahlen sei.