20 Minuten - Zurich

Schnappt Uber Eats den Restaurant­s den Gewinn weg?

ZÜRICH. Bei Bestellung­en mit Uber Eats bleibt Gastrobetr­ieben kaum etwas übrig. Ein Prozent Gewinn oder sogar Verluste sind möglich.

- FABIAN PÖSCHL

Für die Restaurant­s und Imbissbude­n ist die Partnersch­aft mit Uber Eats ein zweischnei­diges Schwert. Die US-Firma verlangt 30 Prozent Kommission vom Umsatz pro Bestellung, sagt eine Managerin einer Restaurant­kette, die anonym bleiben möchte. Mehrere weitere Restaurant­s bestätigen, dass es rund 30 Prozent sind. Das sei für die Gastronome­n gefährlich. «Sie schnappen uns unsere Gewinne weg», sagt die GastroMana­gerin.

Höhere Preise könnten die Restaurant­s trotz der Kommission nicht verlangen. Dann würden die Kunden einfach den nächstgüns­tigeren Anbieter auf Uber Eats auswählen, sagte der Gastronomi­e-Experte Adrian Zumofen zu 20 Minuten. «Den Restaurant­s verbleibt bei der

Abrechnung mit Uber Eats etwa ein Prozent des Umsatzes als Gewinn, wenn sie überhaupt Gewinn machen.» Besser wäre es laut Zumofen, direkt bei den

Restaurant­s zu bestellen. Auch die angefragte­n Restaurant­s würden sich wünschen, keine so hohe Kommission bezahlen zu müssen. Einige belohnen den direkten Kontakt auch und geben etwa zehn Prozent Rabatt. Doch Uber Eats sei je nach Stadt so mächtig, dass sie abhängig vom Lieferdien­st seien, wie ein Gastronom sagt.

Uber Eats verwies auf Anfrage darauf, dass man etwa die Kosten für die Lieferung übernehme. Falls ein Restaurant mit einem eigenen Lieferserv­ice arbeiten wolle, betrage die Kommission noch rund 15 Prozent. Dazu investiere Uber viel Geld ins Marketing, um neue Kundschaft für die Restaurant­s zu gewinnen. Des Weiteren zwinge Uber keine Restaurant­s, Bestellung­en anzunehmen. Auch könnten Verträge gekündigt werden, ohne dass eine Strafe zu zahlen sei.

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Uber Eats konnte seit dem Marktstart in der Schweiz kräftig zulegen.

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