Impfschutz nimmt wegen der Delta-Variante ab
BERN. In der Schweiz sind bislang 18 Personen trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 gestorben. Und dazu kommt laut BAG eine Dunkelziffer.
Neueste BAG-Zahlen, die 20 Minuten vorliegen, zeigen: Seit Beginn der Impfkampagne bis zum 22. Juli kam es in der Schweiz zu 300 Impfdurchbrüchen, also Infektionen, die mindestens 14 Tage nach der zweiten Impfung stattgefunden haben. In 78 Fällen mussten Erkrankte hospitalisiert werden, 18 Personen sind trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 verstorben. Insgesamt wurden bis zum 21. Juli 8747637 Impf
dosen verabreicht, 3985251 Schweizerinnen und Schweizer sind vollständig geimpft. Dazu kommt eine Dunkelziffer, wie BAG-Mediensprecher Daniel Dauwalder sagt: «Die Zahl der Fälle ist eine Unterschätzung, weil es Personen mit Impfdurchbrüchen gibt, die weder in einem Spital noch ambulant erfasst wurden. Die Zahlen liegen deshalb etwas höher.» Dauwalder betont, es handle sich um eine Momentaufnahme, und trotz dieser Unschärfe seien die Fälle von vollständig Geimpften, die sich wieder infizieren, selten.
Ein Blick ins ImpfVorreiterland Israel zeigt ein ähnliches Bild: Daten aus dem Zeitraum vom 20. Juni bis 17. Juli zeigen, dass die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe mit der Zeit deutlich abnimmt. Laut dem Basler Kantonsarzt Thomas Steffen wirken die Impfungen bei der Verhinderung schwerer Verläufe nach wie vor gut. Zu beobachten sei aber ein verminderter Schutz vor Infektionen und vor leichteren symptomatischen Erkrankungen. «Ein zentraler Grund dürfte die Ausbreitung der Delta-Variante sein. Sie ist ansteckender und breitet sich stärker aus», so Steffen.