Zertifikatspflicht löst Run auf Impfung aus
BERN. Der Druck durch die Massnahmen des Bundesrates wirkt. Mehr Leute wollen sich impfen lassen.
Ab Montag brauchts vielerorts ein CovidZertifikat – zum Beispiel in Bars und Restaurants, im Kino oder im Gym. Der Bundesrat hofft, dass dies mehr Leute zur Impfung motiviert. Tatsächlich
verzeichneten schon gestern mehrere Kantone eine höhere Nachfrage nach Impfterminen: In Bern etwa verdoppelten sich die Anmeldungen in den letzten 24 Stunden.
20 Minuten hat sich gestern vor einem Zürcher Impfzentrum umgehört. Fabrizio (20) bestätigt: «Ich lasse mich hauptsächlich wegen der Zertifikatspflicht impfen.» Und Sora (18) meint: «Für Tests muss man bald zahlen. Darum wollte ich mich noch vorher impfen lassen.»
Die Nachfrage bei Kantonen zeigt: Im Kanton Bern etwa haben sich in den vergangenen 24 Stunden 2000 Personen für die Erstimpfung angemeldet. Normalerweise seien es 500 bis 1000 Personen pro Tag, sagt Gundekar Giebel, Kommunikationschef des Gesundheitsdepartements.
«Wir hoffen, dass der Trend so weiter geht.»
Auch im Kanton Zürich steigt die Impfnachfrage. Er könne aber noch keine Zahl nennen, sagt Jan Fehr, Leiter des Referenzimpfzentrums des Kantons. In Basel-Stadt stellt man ebenfalls fest: Seit Ende August, seit die erweiterte Zertifikatspflicht zur Diskussion steht, gebe es eine rund fünfprozentige Zunahme bei den Erstimpfungen, sagt Kantonsarzt Thomas Steffen. «Die Kantone haben zuletzt von einer leicht steigenden Nachfrage berichtet», sagt Tobias Bär, Kommunikationschef der kantonalen Gesundheitsdirektoren. Laut Statistik des Bundes wurden am Dienstag 24249 Dosen verabreicht, der 7-Tages-Schnitt liegt bei rund 22 000. «Wir gehen davon aus, dass sich die jüngsten Beschlüsse des Bundesrats positiv auf die Impfbereitschaft auswirken werden», sagt Bär.
In anderen europäischen Ländern, wie Frankreich oder Italien, wurde die Zertifikatspflicht bereits zuvor eingeführt und hatte einen positiven Einfluss auf die Impfquote.