So tickt der Zürcher Senegal-Goalie Seny Dieng
LONDON. Bei QPRGoalie Seny Dieng läuft es: Der Zürcher schoss ein Tor in der Nachspielzeit.
«Zum Glück hat mich der Trainer erst gesehen, als ich im Strafraum war. Sonst hätte er mich wohl zurückgeschickt», sagt Seny Dieng nach seinem Last-Minute-Kopfballtreffer (92. Minute) gegen Sunderland. Der Zürcher traf am Wochenende als erster Goalie in der Championship seit 2008 und sicherte seinem Club gegen den Aufsteiger damit in der Nachspielzeit noch einen Punkt.
«Wir trainieren das Timing auf Flanken, aber normalerweise benutze ich da die Hände», sagt der 27-Jährige, der in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg durchlebte. Mittlerweile hat er sich in Englands zweithöchster Liga als Stammtorhüter durchgesetzt und den Sprung ins senegalesische Nationalteam geschafft. Mit dem Herkunftsland seines Vaters trat Dieng letzten Winter auch beim Afrika Cup an. «Das war unglaublich», sagt der Zürcher rückblickend. Als es dann mit dem Pokalgewinn klappte, erlebten die Senegal-Stars in Dakar einen
Empfang, der «unbeschreiblich» gewesen sei, so Dieng. In Zürich aufgewachsen als Sohn einer Schweizerin wäre auch die Nati ein Thema für Dieng gewesen. Der betont jedoch, dass er schon als Bub davon träumte, einst mit dem SenegalTrikot aufzulaufen.
Ein anderer grosser Name bei Senegal heisst Edouard Mendy. Der Chelsea-Keeper sitzt Dieng in der Nationalmannschaft vor der Sonne, trotzdem findet er auch für ihn nur lobende Worte. «Er ist einer der besten Goalies der Welt. Das Training mit ihm bringt einen selbst auf ein besseres Level.» Bei der Frage, ob Mendy oder Yann Sommer der bessere Torhüter sei, hält Dieng zu seinem Kollegen. Der Schweizer bringe aber auch seit Jahren hinweg konstant gute Leistungen auf höchstem Niveau, so der Zürcher.