Nach Todessturz: Nun spricht Sohn von Geschäftsfrau
PAPEETE. Dilek Ertek (68) stürzte im Südpazifik vom Schiff ins Meer. Ihr Sohn glaubt nicht an einen Suizid.
Am 5. November wäre Dilek Ertek, die in der Türkei zur High Society zählt, 69 Jahre alt geworden. Die Geschäftsfrau, die seit über 20 Jahren in Luzern lebt und auch den Schweizer Pass besitzt, wollte ihren Geburtstag gemeinsam mit ihrem
Partner (71) in Tahiti feiern. In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober verschwand sie im Südpazifik spurlos vom Kreuzfahrtschiff Norwegian Spirit. «Auf Videos ist festgehalten, dass eine Person um 1.24 Uhr ins Meer gestürzt ist, die um ihr Überleben kämpft», sagte Erteks einziger Sohn Gökçe Atuk exklusiv gegenüber 20 Minuten. Kurios: Ihr Partner habe seine Mutter erst 18 Stunden später als vermisst gemeldet, obwohl die Frau nicht zu den Mahlzeiten im Speisesaal des Schiffes erschienen war. Atuk flog nach dem Bekanntwerden des Verschwindens seiner Mutter nach Tahiti, wo das Schiff angelegt hatte. Er schliesst einen Suizid gänzlich aus. Auch dass sie von Bord gefallen sein könnte, hält er für nicht glaubwürdig. Sie war 158 Zentimeter gross und die Reling, die Passagieren Schutz vor Stürzen bietet, ist einen Meter hoch.
Was sich genau auf dem Schiff abgespielt habe, sei nun Sache der Staatsanwaltschaften von Tahiti und den Bahamas, die die Ermittlungen wieder aufgenommen hätten, nachdem zuerst vieles schiefgelaufen sei, sagt Atuk. So wurde etwa die Kabine des Paares nach dem Verschwinden der Frau wieder weitervermietet, noch bevor die Polizei die Spuren ausführlich sichern konnte. Die Daten ihres Handys zeigten, dass Ertek für den 25. Oktober noch einen Tisch fürs Abendessen reserviert habe, sagt Atuk, der ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Mutter gehabt habe.
Atuk schliesst aus, dass seine Mutter alkoholisiert war oder Drogen genommen hat. Auch gesundheitlich war sie laut seinen Aussagen nicht angeschlagen. Sie soll erst vor drei Monaten einen Check vorgenommen haben. Für den Partner von Ertek gilt die Unschuldsvermutung.