Label schockt mit BDSM-Teddy
PARIS. Eigentlich will Balenciaga in seiner neuen Kampagne Haushaltswaren, Haustierbekleidung, Düfte und Alltagsgegenstände vorstellen. Doch die Art und Weise, wie das spanische Modehaus diese bewirbt, sorgt in der Modewelt für Empörung. Einige der Kinder halten Teddys, die in BDSM-Accessoires eingekleidet sind.
Die Bilder sorgen auf Social Media für eine Kontroverse. «Das ist verstörend», findet ein User. «Wieso hält dieses Kind einen Teddy mit Bondage-Ausrüstung? Völlig unangebracht», so ein anderer User. «Machen wir jetzt Pädophile zu unseren Kunden?», fragt sich eine Nutzerin. Auch die Frage, wieso Balenciaga für eine Kampagne, deren Produkte sich an Erwachsene richten, kleine Kinder zeigt, steht im Raum. Trotz der Kritik finden sich unter den Posts auch einige Herzen und lobende Worte wie: «Süss!»
Die Fotos wurden vom italienischen Fotografen Gabriele Galimberti geschossen und sind an dessen Toy-Stories-Projekt angelehnt, das Kinder mit den Lieblingsspielzeugen zeigt. Balenciaga zeigte die BondageTeddys bereits in ihrer Show für Frühling und Sommer 2023 an der Paris Fashion Week.
Die Kampagne stelle das Kind durch den Bären mit BDSM-Kleidung und durch die Positionierung in einen sexuellen Kontext, so Regula Bernhard-Hug von der Stiftung Kinderschutz Schweiz zu 20 Minuten Lifestyle. «Wie das Kind da steht und den Teddybären hält – hier stimmt einfach gar nichts», sagt sie. Laut Expertin gehen die Bilder in Richtung Posing. Posing ist, wenn Kinder sexualbezogen und sozial inadäquat dargestellt werden. Durch solche Bilder werden Grenzüberschreitungen normalisiert. «Denn es ist ja ‹nur Werbung›», so Bernhard-Hug.