Preisbescherung am Wienachtsdorf
ZÜRICH. Der Preis von 14.50 Franken und die Grösse einer Portion Älplermagronen am Zürcher Wienachtsdorf schlägt derzeit auf Twitter Wellen. «Frechheit», findet jemand. «Hoffentlich schmeckt das Pröbli zumindest», scherzt ein anderer User. Ein Besuch vor Ort zeigt, dass viele der Besuchenden, die auf der Suche nach dem passenden Mittagessen über den Sechseläutenplatz schlendern, Schülerinnen und Schüler sind. Viele sind bereit, für die Speisen und die festliche Atmosphäre tief in die Tasche zu greifen. Aber nicht alle Jugendlichen können sich diese Preise leisten. «Das Essen hier ist sehr teuer», sagt Janosch. Wie der Schüler 20 Minuten erzählt, erhält er von seinen Eltern ein fixes Budget für seine Verpflegung. «Über 17 Franken kann und will ich für ein Mittagessen nicht ausgeben», so der 17-Jährige. Auch Tobias (17) muss sparen, um sich Speisen wie seine Portion Älplermagronen am Wienachtsdorf zu gönnen. «An anderen Tagen esse ich mittags dann einfach gar nichts oder gebe nur sehr wenig aus.»
Sprüche und Reklamationen in Bezug auf die Preise gehen auch bei den Betreibenden und den Mitarbeitenden der Essensstände ein. «Willkommen in Zürich. Hier sind gute Mahlzeiten nun einmal teuer», meint Rodrigo, der Tacos verkauft, dazu. Ein Grund dafür, warum seine Tacos ihren Preis haben, seien die hohen Standmieten. «Am
Wienachtsdorf kann man aber gut Geld verdienen und Profit machen, darum lohnt es sich.»
Katja Weber, Mitorganisatorin des Zürcher Wienachtsdorfs, sagt: «Die Stände produzieren Speisen aus lokalen
Produkten, das hat seinen Preis.» Auch die Platzmieten seien für die zentrale Lage angemessen. «Wir haben unsere Mieten seit dem ersten Wienachtsdorf vor sieben Jahren nicht erhöht.»