Fastschlägerei: Bricht WM-Favorit Belgien ganz auseinander?
DOHA. Der WM-Dritte von 2018 scheint auf dem Weg zum Titel jäh gebremst – jeder beschuldigt jeden in der Mannschaft.
Bei den Belgiern liegen die Nerven blank, es kriselt im Team von Trainer Roberto Martínez. Wie ist es dazu gekommen, dass der WM-Mitfavorit sich selbst zerlegt? Superstar Kevin De Bruyne hatte im Interview mit «The Guardian» auf die Frage eines möglichen WMTitelgewinns gesagt: «Keine Chance, wir sind zu alt.» Der 31-Jährige machte sich in seiner Heimat, aber auch in der Mannschaft, damit keine Freunde.
Verteidiger-Routinier Jan Vertonghen (35) sagte nach dem 0:2 gegen Marokko: «Ich nehme an, dass wir schlecht im Sturm spielen, weil wir vorne auch zu alt sind.» Das sass. Eden Hazard (31) meinte hingegen: «Belgien hat nicht die drei schnellsten Innenverteidiger der Welt, aber das wissen sie.» Kein Wunder, dass sich so Grüppchen bilden. Vertonghen weiter: «Es gibt viele Dinge, die ich besser nicht sagen sollte oder zumindest nicht ausserhalb der Kabine.»
Apropos Kabine: Da seien De Bruyne, Hazard und Vertonghen aufeinander losgegangen, der bullige Stürmer Romelu Lukaku sei dazwischengegangen und habe die Streithähne getrennt, berichtete die «Sportbild».
Dass De Bruyne keinerlei Draht mehr zum Team hat, soll ein Foto beweisen, das der belgische Verband veröffentlichte. Darauf ist zu sehen, wie Lukaku eine Motivationsrede hält, alle Spieler umarmen sich, nur De Bruyne lässt die Arme hängen. Dazu schreibt die belgischen Zeitung «Het Laatste Nieuws»: «De Bruyne frustriert die anderen und ist frustriert, weil es selbst nicht funktioniert.»
Am Montag stand eine einstündige Sitzung an, dabei sollen sich die Roten Teufel ausgesprochen haben. Belgien spielt heute gegen Kroatien, ein Sieg ist Pflicht.