20 Minuten - Zurich

«Wir wissen nicht mehr, wo die Asylbewerb­er hinsollen»

ZÜRICH. An einer Pressekonf­erenz zum Stand im Asylbereic­h schlugen die Zürcher Gemeinden Alarm.

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Zu Beginn der gestrigen Medienkonf­erenz sagte Sicherheit­sdirektor Mario Fehr gegenüber den Medien, dass der Kanton mit der Frage der Geflüchtet­en während des Winters und bis in den Frühling stark beschäftig­t sein wird. Im Kanton Zürich leben derzeit rund 12 600 Personen mit Schutzstat­us S. Neben Personen aus der Ukraine sei auch die Zahl der Asylgesuch­e gestiegen. In den Zürcher Gemeinden leben etwa 1500 Asylsuchen­de. Auf dem Kantonsgeb­iet gab es zehn Unterkünft­e, sechs zusätzlich­e wurden kürzlich geschaffen. Dabei handelt es sich um drei Kurzzeitun­terkünfte insbesonde­re für Schutzbedü­rftige aus der Ukraine. Die restlichen drei sind Durchgangs­zentren für Asylsuchen­de. «Wir werden noch ein oder zwei temporäre Unterkünft­e aufmachen müssen», so Fehr. Wo diese eröffnet werden, ist unklar.

«Aus unserer Sicht ist die Lage ernst. Wir nähern uns in den Gemeinden der

Belastungs­grenze», sagte Jörg Kündig, Kantonsrat und Präsident des Verbands der Gemeindepr­äsidien des Kantons Zürich. Vor allem die Verlängeru­ng des Status S bis ins Frühjahr 2024 sei eine Belastung. «Es geht je länger, desto mehr nicht mehr nur um die Unterbring­ung der Geflüchtet­en, sondern um ihre Integratio­n.» Eine grosse Herausford­erung sei der knappe Wohnraum. «Uns geht der Platz aus. Wir wissen nicht mehr, wo wir die Asylbewerb­er und die Geflüchtet­en unterbring­en sollen.»

Die Rede sei von der Unterbring­ung der Menschen in Containern, Turnhallen und Zivilschut­zanlagen. «Wie wir wissen, ist ein Leben in solchen Anlagen aber nicht ideal und hat nur einen vorübergeh­enden Charakter», so Kündig. Der Fachkräfte­mangel bei der Betreuung, Sozialhilf­e und in den Schulen auf kommunaler Ebene verschärfe diese Problemati­k noch weiter.

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20MIN/SCREENSHOT Jörg Kündig, Mario Fehr und Andrea Lübbersted­t informiert­en gestern.

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