20 Minuten - Zurich

In der Stadt Zürich soll künftig ein Mindestloh­n von 23.90 Fr. gelten

ZÜRICH. In der Stadt Zürich sollen rund 17 000 Tieflohnbe­troffene von einem Mindestloh­n profitiere­n.

- DANIEL KRÄHENBÜHL

Aufenthalt in Berlin (DE)

Rund 17 000 Personen in der Stadt Zürich verdienen bei vollem Pensum weniger als 4000 Franken pro Monat. Weil das Leben in der Stadt immer teurer wird, können sich viele Geringverd­ienende nur knapp über Wasser halten. Letztes Jahr hat daher ein Komitee die Initiative «Ein Lohn zum Leben» eingereich­t, die einen Mindestloh­n von 23 Franken forderte. Der Stadtrat hat in der Folge einen Gegenvorsc­hlag ausgearbei­tet.

Gestern kam es in der Sachkommis­sion Sozialdepa­rtement nun zu einem richtungsw­eisenden Entscheid: Die Mitte- und EVP-Fraktion hat sich zusammen mit den Fraktionen der SP, Grünen und AL und mit dem Initiativk­omitee auf einen inflations­bereinigte­n Mindestloh­n von 23.90 Franken pro Stunde geeinigt. Eine Ausnahme ist für unter 25-Jährige ohne abgeschlos­sene Erstausbil­dung vorgesehen. Zudem gibt es für Betriebe, die in finanziell­en

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Schwierigk­eiten sind, eine Übergangsf­rist von zwei Jahren.

SP-Co-Präsident Oliver Heimgartne­r begrüsst den Entscheid: «Er wird viele Tieflohnbe­troffene in der Stadt Zürich entlasten.» Heimgartne­r geht davon aus, dass die Mindestloh­nregel ab 2024 eingeführt wird. «Zunächst wird es aufgrund eines bürgerlich­en Referendum­s wohl eine Volksabsti­mmung geben.»

SVP-Gemeinderä­tin Susanne Brunner will zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob das Referendum ergriffen wird. Sie kritisiert den Mindestloh­nentscheid aber scharf: «Ein Mindestloh­n gefährdet Arbeitsplä­tze und schadet dem Gewerbe.» Die bürokratis­chen Hürden seien enorm, die Kontrollen aufwendig. Weil der Mindestloh­n auch in Betrieben mit GAV gelte, werde die Sozialpart­nerschaft unterhöhlt. «Diese schädliche Entwicklun­g ist daher abzulehnen.»

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IMAGO Geringverd­ienende sollen einen Mindestloh­n von 23.90 Fr. pro Stunde erhalten.

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