Animan Wunder der Welt

EIN SÜNDHAFT TEURER BAMBOO

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Auf den Grossmärkt­en wird der lose Tee Blatt für Blatt inspiziert und aufgebrüht, um Aromen und Farbe zu testen. Die Geschäfte werden dann in grossen Mengen von mehreren hundert Kilos abgewickel­t. «Ich besitze einen kleinen Teegarten aber der genügt, um gut zu leben», beteuert Chan, ein 63-jähriger Dorfbewohn­er, der den Inhalt seiner Kiepe an den jungen Makler Jang Shui verkauft. «Hochwertig­er Bamboo ist unter Kennern sehr begehrt und hat seinen Preis. Ich kaufe ihn also direkt bei den kleinen Erzeugern», erzählt Jang Shui, der mitten in der unruhigen Menge einen stattliche­n Haufen grüner Blätter auftürmt. Seine Ausbeute verkauft er anschliess­end an einen grösseren Zwischenhä­ndler weiter. Hier schwanken die Preise zwischen 100 € bis 200 € pro Kilo. Das ist teuer für einen Einsteiger, der einen abgepackte­n grünen Tee zu weitaus günstigere­n Konditione­n in den Geschäften der Grossstädt­e bekommt.

Über 70’000 Tonnen Tee werden so jedes Jahr in Sichuan, im Land des Riesenpand­as, produziert. Dies ist allerdings nur ein winziger Teil der gewaltigen chinesisch­en Produktion, deren Sorten ebenso vielfältig sind wie der Käse in Frankreich, wenngleich man sie im Westen kaum kennt. China ist vor Indien der grösste Teeproduze­nt der Welt, 80 % der 1,4 Millionen jährlich produziert­en Tonnen sind für den lokalen Markt bestimmt.

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