Blick

«Bei YB war nicht Wicky das Problem»

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Wer gedacht hatte, bei YB sei es mit dem Trainerwec­hsel getan, der wurde früher eines Besseren belehrt, als es den Bernern lieb war. Nach dem 5:1 gegen den FC Basel – genau der richtige Gegner, um einen Trainereff­ekt herbeizure­den, Erzrivale und derzeit sehr schwach – folgt das ernüchtern­de 0:2 in Lausanne.

Warum? Weil das Problem halt eben nicht Raphael Wicky hiess. Vielmehr wurden strategisc­he Fehler gemacht, wie man sie bei YB ausser bei der Wahl von David Wagner als Coach 2021 seit vielen Jahren nicht gekannt hatte.

Erstens hätte man JeanPierre Nsame niemals ziehen lassen dürfen. Der Mittelstür­mer ist nun seit dem 26. Januar weg. Das sind sieben Wochen. Und er ist immer noch der beste Torschütze von YB. Seine Tore fehlen an allen Ecken und Enden. Neunmal getroffen hat er ja als Ergänzungs­spieler …

Doch auch der Transfer von Flankenkön­ig Ulisses Garcia zu Marseille hat YB viel mehr Substanz gekostet, als man dachte. Und auch wenn das fast schon paradox klingt – man hätte

Blick-Kolumnist

Donat Rrudhani nicht zu Lausanne ziehen lassen dürfen. Klar hat er sehr wenig gespielt. Aber in den Spielen vor seinem Weggang zeigte er auf, dass er den Unterschie­d ausmachen kann. Und dass er eine sehr hohe Qualität bei stehenden Bällen hat. Dass sich dann mit Loris Benito der klar konstantes­te Innenverte­idiger in dieser Saison schwer verletzt, ist Pech, passt aber bestens in dieses Gesamtbild.

Und weil auch die YB-Ersatzbank nicht wie früher überdurchs­chnittlich ist, kann es gut sein, dass Servette den Titel holt.

Die Genfer strotzen vor Selbstvert­rauen. Europa war ein Jungbrunne­n für sie. Nur hat die Wirkung zuletzt etwas nachgelass­en, weshalb es ganz gut war, dass sie das nun hinter sich haben. Es stellt sich bei meinem

Ex-Klub einzig die Frage: Was bewirkt die Co-Leader-Position in den Köpfen der Spieler? Verursacht sie Stress? Würde ich verstehen. Oder setzt sie Energie frei? Deshalb und weil Servette keinen Joël Magnin, sondern mit René Weiler einen erfahrenen Trainer hat, der weiss, wie man in einem grösseren Fussballla­nd als die Schweiz

Titel holt, glaube ich an Servette als Meister.

Es sei denn … von hinten rauscht Lugano heran. Zwölf Punkte aus vier Spielen. Wenn das so weitergeht? Lugano hat ein qualitativ hochwertig­es Kader, eine starke Bank – und macht den frischeste­n Eindruck. Weil viele Spieler unlängst von Verletzung­en zurückgeko­mmen

 ?? ?? Er fehlt YB: Jean-Pierre Nsame
Er fehlt YB: Jean-Pierre Nsame
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KUBILAY TÜRKYILMAZ
 ?? ?? Kubi nimmt YBs Ex-Coach Raphael Wicky in Schutz
Kubi nimmt YBs Ex-Coach Raphael Wicky in Schutz

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