Blick

Abgebrühte ZSC Lions lassen Biel auflflaufe­n

- MARCEL ALLEMANN

Wieder mit Nummer-1-Goalie Harri Säteri im Tor und der Wiedergebu­rt der H2O-Linie (Gaëtan Haas, Fabio Hofer, Jesper Olofsson), die letzte Saison phantastis­ch harmoniert­e, versucht der EHC Biel neuen Schwung aufzunehme­n. Und auf die 3:4-Niederlage in Viertelfin­alspiel 1 gegen die ZSC Lions zu reagieren.

Was sich von Anfang an jedoch schwierig gestaltet, weil sich Stargoalie Säteri seinen grössten Flop leistet, seit er in Biel ist. Der finnische Olympiasie­ger und Weltmeiste­r lässt einen harmlosen Schuss von Dean Kukan, den er normalerwe­ise im Schlaf mit einer Baseballmü­tze in der Hand halten würde, über die Fanghand ins Tor rutschen. Womit die Seeländer gegen die Zürcher erneut einem Rückstand hinterherl­aufen müssen.

Und dieser Umstand macht es für sie einigermas­sen komplizier­t. Die grossen Bemühungen sind ihnen nicht abzusprech­en und der Mut zum Risiko ist ebenfalls da – im ersten Powerplay-Block lässt der zum Coach aufgestieg­ene Sportchef Martin Steinegger gleich mit fünf Stürmern spielen. Doch da die ZSC Lions einen wesentlich besseren Rhythmus haben als noch am Samstag, stabil und bissig auftreten, wird die Suche nach dem Ausgleich für die Bieler zur Geduldspro­be. Bei der sie auch

Säteri brauchen, der nach dem unfassbare­n Flop wieder zu seiner Weltklasse-Form gefunden hat, um ihrerseits nicht höher ins Hintertref­fen zu geraten.

Es ist dann mit Jérémie Bärtschi einer der Bieler Aufsteiger dieser Saison, der mit dem 1:1 den Bann bricht (44.) und wieder Leben in die Bude bringt. Doch weil sich die ZSC Lions im Powerplay geschickte­r anstellen als Biel, holen sie sich nach einer herrlichen Kombinatio­n zwischen Sven Andrighett­o, Derek Grant und Rudolfs Balcers die Führung zurück. Und als Jesper Fröden genau 60 Sekunden später auf 3:1 erhöht, ist die Sache gegessen und der letztlich verdiente Sieg der Zürcher Tatsache.

Sie haben nun in dieser Saison alle sechs Spiele gegen Biel gewonnen und führen in den Viertelfin­als mit 2:0. Bei allem guten Willen der Seeländer – es braucht sehr viel Fantasie, um sich vorzustell­en, dass sie diese Serie noch gewinnen könnten. Eine komplizier­te Saison scheint für Biel auf das Ende zuzugehen.

 ?? ?? Kein Vorbeikomm­en für Biel mit Luca Cunti (r.) gegen die ZSC Lions mit Sven Andrighett­o.
Kein Vorbeikomm­en für Biel mit Luca Cunti (r.) gegen die ZSC Lions mit Sven Andrighett­o.

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