Abgebrühte ZSC Lions lassen Biel auflflaufen
Wieder mit Nummer-1-Goalie Harri Säteri im Tor und der Wiedergeburt der H2O-Linie (Gaëtan Haas, Fabio Hofer, Jesper Olofsson), die letzte Saison phantastisch harmonierte, versucht der EHC Biel neuen Schwung aufzunehmen. Und auf die 3:4-Niederlage in Viertelfinalspiel 1 gegen die ZSC Lions zu reagieren.
Was sich von Anfang an jedoch schwierig gestaltet, weil sich Stargoalie Säteri seinen grössten Flop leistet, seit er in Biel ist. Der finnische Olympiasieger und Weltmeister lässt einen harmlosen Schuss von Dean Kukan, den er normalerweise im Schlaf mit einer Baseballmütze in der Hand halten würde, über die Fanghand ins Tor rutschen. Womit die Seeländer gegen die Zürcher erneut einem Rückstand hinterherlaufen müssen.
Und dieser Umstand macht es für sie einigermassen kompliziert. Die grossen Bemühungen sind ihnen nicht abzusprechen und der Mut zum Risiko ist ebenfalls da – im ersten Powerplay-Block lässt der zum Coach aufgestiegene Sportchef Martin Steinegger gleich mit fünf Stürmern spielen. Doch da die ZSC Lions einen wesentlich besseren Rhythmus haben als noch am Samstag, stabil und bissig auftreten, wird die Suche nach dem Ausgleich für die Bieler zur Geduldsprobe. Bei der sie auch
Säteri brauchen, der nach dem unfassbaren Flop wieder zu seiner Weltklasse-Form gefunden hat, um ihrerseits nicht höher ins Hintertreffen zu geraten.
Es ist dann mit Jérémie Bärtschi einer der Bieler Aufsteiger dieser Saison, der mit dem 1:1 den Bann bricht (44.) und wieder Leben in die Bude bringt. Doch weil sich die ZSC Lions im Powerplay geschickter anstellen als Biel, holen sie sich nach einer herrlichen Kombination zwischen Sven Andrighetto, Derek Grant und Rudolfs Balcers die Führung zurück. Und als Jesper Fröden genau 60 Sekunden später auf 3:1 erhöht, ist die Sache gegessen und der letztlich verdiente Sieg der Zürcher Tatsache.
Sie haben nun in dieser Saison alle sechs Spiele gegen Biel gewonnen und führen in den Viertelfinals mit 2:0. Bei allem guten Willen der Seeländer – es braucht sehr viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass sie diese Serie noch gewinnen könnten. Eine komplizierte Saison scheint für Biel auf das Ende zuzugehen.