«Wir wollen bezahlbaren Strom, also Stimmen wir Nein!»
Der Stromverbrauch werde in den nächsten Jahren massiv ansteigen, sagte Albert Rösti am Montag an der Pressekonferenz in Bern. Der Energieminister eröffnete den Abstimmungskampf für das Stromgesetz. Er muss dabei gegen seine eigene Partei, die SVP, antreten.
Wenn die Schweiz unabhängig sein sowie saubere und günstige Energie produzieren will, dann brauchen wir rasch Kernkraftwerke der allerneusten Generation. Bea Borner, Biel BE
Es gibt keine neuen AKW. Wir haben Nein gestimmt.
Daniel Siegmann, Köniz BE
Weshalb braucht es Förderbeiträge? Wenn die neue, erneuerbare Energieerzeugung rentieren würde, gäbe es genügend Investoren ohne Förderung. Und es braucht massive Investitionen – auch für den mit der Energiestrategie einhergehenden, dringend erforderlichen Netzausbau. Und dieses Geld muss wo herkommen. Zahlen tuts der Konsument – gefangen im Strommonopol des lokalen Anbieters. Steigende Preise sind programmiert.
Bernhard Kaderli, Münsingen BE
Solar- und Windenergie sind Flatterstrom und sichern überhaupt nichts. Wenn wir wirklich unabhängig werden wollen, gibt es nur den Weg mit Wasserkraftwerken und mit den neuen modernen AKW. Michael Henzi, Grenchen SO
Wo bleibt der Naturschutz, wenn der Wald für Windturbinen gerodet wird und Wind- wie auch Solarparks in geschützten Landschaften aufgestellt werden?
Marco Amato, Urdorf ZH
Wir brauchen drei neue AKW, statt die Schweiz zu verunstalten. Otmar Müller, Zürich
Die Nachteile eines AKWs werden einfach verschwiegen. Klar, mit dem vergrabenen Atommüll sollen sich spätere Generationen auseinandersetzen, Hauptsache, wir haben günstigen Strom. Und wieso soll der günstig sein? Planung und Bau dauern mindestens 20 Jahre, von den Kosten gar nicht zu reden.
Aldo Santelli, Liestal BL
Klar müssen neue Kraftwerke gebaut werden. Die Schweiz will bekanntlich weg von Ölund Gasheizungen zu Wärmepumpen und von Verbrennerautos hin zu E-Autos. Es braucht neue Kraftwerke, die was bringen. Aber fast alle Parteien sind dagegen: Die SVP ist gegen Windanlagen, die SP gegen neue Rheinkraftwerke, die Grünen gegen höhere Staumauern, die CVP gegen alpine Solarparks. Alle sind für neue Kraftwerke, aber keinesfalls in der Nähe. Die Kraftwerke müssen vermehrt dort entstehen, wo die Bezüger wohnen. Sonst werden die Netzentgelte höher als die Energiepreise werden.
Peter Willi, Mels SG
Wir wollen bezahlbaren Strom, also Stimmen wir Nein!
Tobias Hitz
Ein Kernkraftwerk der neusten Generation wurde bereits in China gebaut. Der Bau dauerte neun Jahre, dann wurde getestet und danach in Betrieb genommen. Die Technik nennt man HTR-PM.
Seb Kordi, Bassersdorf ZH
Zuerst muss ein Standort für das AKW gefunden werden. Das dauert mehr als zehn Jahre – wenn überhaupt einer gefunden wird. Ein Endlager gibt es noch immer nicht. Dann braucht es eine lokale Abstimmung. Dann nationale Abstimmungen. Dann wird geplant. Dann wird es Einsprachen geben. Und erst dann beginnen wir mit dem Bau, der inklusive Inbetriebnahme etwa fünf Jahre dauert. Das Ganze dauert 25 bis 30 Jahre. Und wahrscheinlich lehnt das Volk den Bau neuer AKW sowieso ab.
Thomas Hager, Luzern
Ich bin für Kernenergie, aber nicht für die alten Kästen.
Sicher nicht die alten Schrottsysteme von den 50er-Jahren. Die neuen Systeme laufen sogar mit dem alten Atommüll, den man so sogar loswerden kann! Gegen sichere Systeme, die auch noch den vorhandenen Atommüll reduzieren, könnten nicht mal die Atomgegner gross was dagegen auffahren.
Christian Kurmann, Meilen ZH
Mein Nein zum Stromgesetz steht fest. Es führt zur Verschandelung der Natur.
Armin Sierszyn, Bäretswil ZH
Ich bin auch für neue AKW. Für eine Abstimmung darüber ists meiner Meinung nach aber noch zu früh. Die Bevölkerung muss den Strommangel erst spüren. Der Moment wird kommen, weil jedes Projekt mit Einsprachen blockiert wird.
Patrick Meier
Das neue Stromgesetz ist eine komplette Mogelpackung. Die Ressourcen für erneuerbare Energien decken auch bei voller Ausschöpfung der technischen Möglichkeiten unseren Stromenergiebedarf bei weitem nicht, zudem leidet die Natur. Denkt mal an die Verschandelung von Landschaften durch Windräder, Fotovoltaikanlagen etc. und dies zudem bei sehr bescheidener Energieeffizienz solcher Anlagen. Das
ist der komplett falsche Weg, deshalb ein Nein zum neuen Stromgesetz. Das Einzige, was hilft, unseren immer grösser werdenden Stromenergiebedarf zu decken, sind, ob wir es nun lieben oder nicht, neue Atomkraftwerke, deshalb ein klares Ja zu gegebenem Zeitpunkt zur Blackout-Initiative.
Mika Zeller, Seuzach ZH