Rafflffl und Jung drücken Duell den Stempel auf
Der HCD kassiert den Ausgleich in der Serie, weil das Powerplay der Lausanner plötzlich wieder geschmeidig läuft und das eigene Überzahlspiel holpert.
Zwei Namen stehen im Zentrum dieses zweiten Duells: Lausannes Captain Michael Raffl und HCD-Abräumer Sven Jung. Raffl, der erst im Januar nach einer schweren Knieverletzung sein Comeback gegeben hat, ist omnipräsent und setzt Nadelstiche auf jede erdenkliche Art. Er piesackt die Gegner, hat spielerisch grossen Einfluss aufs Spiel, ist ein Leader.
Jung hingegen lehrt die Westschweizer mit seiner Physis das Fürchten. Weil Bozon dessen harten und korrekten Check nicht einfach fressen kann, sondern sich den HCD-Verteidiger danach schnappt und dafür eine Strafe kassiert, gleichen die Bündner im Powerplay zum 2:2 aus.
Apropos Powerplay: Nachdem die Lausanner im ersten Spiel sechs Überzahl-Möglichkeiten fahrlässig ausgelassen haben, sind sie diesmal erfolgreicher. Captain Raffl machts zur 1:0-Führung vor, als er die Scheibe noch über die Linie drückt. In diesen Bereich haben sie sich gesteigert.
Die beiden Protagonisten treffen auch noch direkt aufeinander: Als Raffl in den
Schlusssekunden des Mitteldrittels auf dem Eis liegend den Stock in den Nacken von HCDSchwede Rasmussen drückt, versucht Jung ihn vom bissigen LHC-Captain zu befreien. Beide wandern in die Kühlbox.
Und das Spiel? In der Startphase bekommen die Bündner kaum Verschnaufpausen, weil Lausanne den Druck konstant hochhält. Danach haben sie die Westschweizer dann im Griff, wenn sie in der Defensive dermassen kompakt sind, sodass auch die Stürmer alle Hände voll zu tun haben. Stransky hat selbst in der Abwehr das Auge fürs Spiel und vereitelt so manche Chancen, weil der die Zuspiele abfängt.
Die Bündner reagieren ruckzuck auf zwei Rückstände und kleben dem LHC an den Fersen. Auf den dritten Gegentreffer haben sie jedoch keine Antwort mehr. Zwei Davoser jubeln trotzdem im Stadion: Siegestorschütze Ken Jäger entstammt aus dem HCD-Nachwuchs, seine Eltern sitzen auf der Tribüne.
Und jährlich grüsst das Murmeltier … Vor dem traditionellen Finale der Skispringer im slowenischen Planica stellt sich Jahr für Jahr die gleiche Frage: Ist das nun der endgültig letzte Auftritt von Simon Ammann?
Die Antwort 2024 darauf lautet zweimal Nein.
Das erste Nein: Der vierfache Olympiasieger wird am nächsten Wochenende beim Skifliegen in Planica gar nicht antreten. Das zweite Nein: Er denkt auch nicht an einen Rücktritt.
Auf Blick-Anfrage lässt der 42-jährige Ammann über sein Management mitteilen: «Ich werde nicht nach Planica gehen und auch nicht aufhören. Ich trainiere regulär weiter und springe unter anderem in Einsiedeln. Meine Sprünge haben sich positiv entwickelt, aber zum Skifliegen zu gehen, macht im Moment keinen Sinn.»
Ammann war zuletzt Mitte Februar in Sapporo im Weltcup aufgetaucht. Am vergangenen Wochenende sprang er in Polen im Continental Cup. Die bescheidenen Resultate: Platz 18 und 25. Doch nach 502 WeltcupStarts und sieben Teilnahmen an Olympischen Spielen hat er offenbar noch immer nicht genug. Reizt ihn, der im Dezember 1997 im Weltcup debütierte, gar noch Olympia 2026?
Ende Februar schrieb er auf dem Blog von Swiss Olympic wie gewohnt hin- und hergerissen: «Die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina mit Simon Ammann? Ich denke nicht, dass das realistisch ist. Ich mache keine Pläne mehr, aber Olympia nochmals in Europa zu erleben, wäre schon ein Traum. Mailand wäre für mich prädestiniert, um meine Welt aufzuspannen, mich da nochmals voll hineinzugeben.» genug vom Spitzensport. Die 26-jährige Luzernerin tritt zurück. Ruckstuhl war bis vor knapp drei Jahren Schweizer Rekordhalterin im Siebenkampf.