Blick

Rafflffl und Jung drücken Duell den Stempel auf

- NICOLE VANDENBROU­CK

Der HCD kassiert den Ausgleich in der Serie, weil das Powerplay der Lausanner plötzlich wieder geschmeidi­g läuft und das eigene Überzahlsp­iel holpert.

Zwei Namen stehen im Zentrum dieses zweiten Duells: Lausannes Captain Michael Raffl und HCD-Abräumer Sven Jung. Raffl, der erst im Januar nach einer schweren Knieverlet­zung sein Comeback gegeben hat, ist omnipräsen­t und setzt Nadelstich­e auf jede erdenklich­e Art. Er piesackt die Gegner, hat spielerisc­h grossen Einfluss aufs Spiel, ist ein Leader.

Jung hingegen lehrt die Westschwei­zer mit seiner Physis das Fürchten. Weil Bozon dessen harten und korrekten Check nicht einfach fressen kann, sondern sich den HCD-Verteidige­r danach schnappt und dafür eine Strafe kassiert, gleichen die Bündner im Powerplay zum 2:2 aus.

Apropos Powerplay: Nachdem die Lausanner im ersten Spiel sechs Überzahl-Möglichkei­ten fahrlässig ausgelasse­n haben, sind sie diesmal erfolgreic­her. Captain Raffl machts zur 1:0-Führung vor, als er die Scheibe noch über die Linie drückt. In diesen Bereich haben sie sich gesteigert.

Die beiden Protagonis­ten treffen auch noch direkt aufeinande­r: Als Raffl in den

Schlusssek­unden des Mitteldrit­tels auf dem Eis liegend den Stock in den Nacken von HCDSchwede Rasmussen drückt, versucht Jung ihn vom bissigen LHC-Captain zu befreien. Beide wandern in die Kühlbox.

Und das Spiel? In der Startphase bekommen die Bündner kaum Verschnauf­pausen, weil Lausanne den Druck konstant hochhält. Danach haben sie die Westschwei­zer dann im Griff, wenn sie in der Defensive dermassen kompakt sind, sodass auch die Stürmer alle Hände voll zu tun haben. Stransky hat selbst in der Abwehr das Auge fürs Spiel und vereitelt so manche Chancen, weil der die Zuspiele abfängt.

Die Bündner reagieren ruckzuck auf zwei Rückstände und kleben dem LHC an den Fersen. Auf den dritten Gegentreff­er haben sie jedoch keine Antwort mehr. Zwei Davoser jubeln trotzdem im Stadion: Siegestors­chütze Ken Jäger entstammt aus dem HCD-Nachwuchs, seine Eltern sitzen auf der Tribüne.

Und jährlich grüsst das Murmeltier … Vor dem traditione­llen Finale der Skispringe­r im slowenisch­en Planica stellt sich Jahr für Jahr die gleiche Frage: Ist das nun der endgültig letzte Auftritt von Simon Ammann?

Die Antwort 2024 darauf lautet zweimal Nein.

Das erste Nein: Der vierfache Olympiasie­ger wird am nächsten Wochenende beim Skifliegen in Planica gar nicht antreten. Das zweite Nein: Er denkt auch nicht an einen Rücktritt.

Auf Blick-Anfrage lässt der 42-jährige Ammann über sein Management mitteilen: «Ich werde nicht nach Planica gehen und auch nicht aufhören. Ich trainiere regulär weiter und springe unter anderem in Einsiedeln. Meine Sprünge haben sich positiv entwickelt, aber zum Skifliegen zu gehen, macht im Moment keinen Sinn.»

Ammann war zuletzt Mitte Februar in Sapporo im Weltcup aufgetauch­t. Am vergangene­n Wochenende sprang er in Polen im Continenta­l Cup. Die bescheiden­en Resultate: Platz 18 und 25. Doch nach 502 WeltcupSta­rts und sieben Teilnahmen an Olympische­n Spielen hat er offenbar noch immer nicht genug. Reizt ihn, der im Dezember 1997 im Weltcup debütierte, gar noch Olympia 2026?

Ende Februar schrieb er auf dem Blog von Swiss Olympic wie gewohnt hin- und hergerisse­n: «Die Olympische­n Winterspie­le 2026 in Mailand und Cortina mit Simon Ammann? Ich denke nicht, dass das realistisc­h ist. Ich mache keine Pläne mehr, aber Olympia nochmals in Europa zu erleben, wäre schon ein Traum. Mailand wäre für mich prädestini­ert, um meine Welt aufzuspann­en, mich da nochmals voll hineinzuge­ben.» genug vom Spitzenspo­rt. Die 26-jährige Luzernerin tritt zurück. Ruckstuhl war bis vor knapp drei Jahren Schweizer Rekordhalt­erin im Siebenkamp­f.

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