Auch Melbourne muss «Fall Horner» ertragen
Der «Fall Horner» wird die Formel 1 auch beim dritten WM-Lauf in Melbourne begleiten. Das mag mühsam sein, aber das «Opfer» will Gerechtigkeit. Gegen die von einem unabhängigen Anwalt abgewiesene Beschwerde hat die freigestellte Red-Bull-Mitarbeiterin Einspruch erhoben.
Zudem hat die Britin neu auch die FIA-Ethikkommission eingeschaltet. Der Weltverband kann den delikaten Fall also nicht mehr unter den Tisch wischen, wie es RedBull-Boss Christian Horner (Bild) und seine Freunde der Thai-Mehrheitsaktionäre versucht haben. FIA-Boss Mohammed bin Sulayem muss reagieren.
Solange auf der Insel die BBC und die «Daily Mail» sowie die auflagenstärkste holländische Zeitung «De Telegraaf» die Finger nicht von der Wunde nehmen, kann Horner nicht aufatmen. Man würde schon mal gerne wissen, was es mit der Anklage wegen des «unangemessenen Verhaltens» wirklich auf sich hat.
Die roten Bullen stehen in Australien auch sportlich im Mittelpunkt. Nach seinem 100. Podestplatz in Saudi-Arabien versucht Max Verstappen (26) in seinem erst 187. Grand Prix zum zweiten Mal den zehnten GP-Sieg in Serie zu feiern. Mehr als zehn Siege in Folge schaff te noch nie ein Fahrer. Die Verstappen-Serie beendete 2023 Sainz im Ferrari in Singapur.
Der Spanier hat sich nach der Blinddarm-OP in Jeddah wieder zurückgemeldet. Sein sensationeller Ersatzmann Oliver Bearman (18, Gb) muss jetzt den Applaus hier in der Formel 2 beim Giganten-Duell gegen seinen Prema-Teamkollegen Andrea «Kimi» Antonelli (17, It) abholen.
Formel-2-Gesamtleader ist weiterhin der Sauber-Ersatzmann Zane Maloney (20) aus Barbados. Nach zwei Siegen in Bahrain sammelte er in SaudiArabien mit den Plätzen 5 und 7 weitere wichtige Punkte.
Maloney muss wie die Stammfahrer Zhou und Bottas in Melbourne den Overall wechseln. Da Wettanbieter Stake in Australien verboten ist (wie später in anderen GP-Ländern), fährt man jetzt eben mit der Streamingplattform Kick auf den Anzügen, der Teamkleidung und den Autos. Ob Kick dem schlecht gestarteten Team jetzt einen Kick gibt, bleibt abzuwarten.
Interessant, dass der letzte, noch erfolgreichere Formel1-Debütant als Bearman 2015 in einem Sauber unterwegs war: Felipe Nasr (31). Während Bearman vor zehn Tagen Siebter wurde, schaff te der Brasilianer hier im Albert Park vor neun Jahren sogar einen fünften Platz und zehn WM-Punkte. Hinter Hamilton, Rosberg, Vettel und Massa.
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