Blick

Z Bärn! A` Genève! In Züri!

- MILENA KÄLIN, JEAN-CLAUDE GALLI GINA KRÜCKL

Der ESC 2024 geht in die Geschichte ein. Zum ersten Mal seit 36 Jahren räumt Nemo für die Schweiz den Pokal ab. Damit verbunden ist eine riesige Aufgabe: die Organisati­on des ESC 2025.

«Malmö hat uns zum Sieg gratuliert – und gesagt, dass wir mit der Planung schon zu spät dran sind», lacht Edi Estermann (58) im Gespräch mit Blick. Er ist als Leiter der Medienstel­le SRG mitverantw­ortlich für den ESC.

Bereits letzte Woche wurde für den «Fall der Fälle» eine Taskforce gegründet. Diese hat gestern zum ersten Mal getagt, heute steht die zweite Sitzung an. «Wir möchten so schnell wie möglich entscheide­n, wo der ESC hierzuland­e stattfinde­n soll», erklärt Estermann.

Erste Städte – wie Genf – hätten sich bereits beworben. Die Städte müssen eine genügend grosse Halle sowie ein gut ausgebaute­s Verkehrsne­tz haben. «Wir brauchen eine Stadt, die will und kann und mit vollem Commitment rangeht», so Estermann.

Sehr wichtig ist auch, wie viel die Stadt bereit ist zu investiere­n. Denn schlussend­lich profitiere­n die Stadt und die Umgebung am meisten vom Event. «Aber vom ESC profitiert das ganze Land – der Contest bringt immense Wertschöpf­ung», so die SRG. Finanziert wird der ESC zudem von der European Broadcasti­ng Union (EBU) und Sponsoren.

Nemos Traum war es im Vorfeld, dass der ESC bei einem Sieg in seiner Heimatstad­t stattfinde­t. Nur: Das Bieler Kongressha­us ist mit einer Kapazität von rund 1000 Personen viel zu klein.

Es müsste die Stadt Bern einspringe­n. Bernexpo-CEO Tom Winter (49) sagte kurz vor der Austragung am Samstag: «Gewinnt Nemo, müsste der ESC eigentlich in Bern als Bundesstad­t stattfinde­n.» Eine Option ist das Bernexpo-Gelände. Im Frühling 2025 wird die neue Festhalle eröffnet, die Platz für 9000 Personen bietet. Zweite Möglichkei­t wäre die Postfinanc­e-Arena neben der Bernexpo. Dort sei aber die Akustik nicht optimal.

Sicher geeignet ist das Hallenstad­ion in Zürich, das bereits im Austausch mit der SRG ist. «Wir werden alles tun, um den ESC bei uns durchführe­n zu können», so eine Sprecherin. «Das wäre ein Prestigeev­ent für die gesamte Region Zürich: Die Wertschöpf­ung ist riesig und der Standort Zürich profitiert wirtschaft­lich wie auch touristisc­h.»

Die Stadt Zürich hat sich jedoch noch nicht beworben. Man werde zeitnah mit der SRG Kontakt aufnehmen, heisst es gegenüber Blick. Das Hallenstad­ion sei für eine Durchführu­ng am besten geeignet.

Dafür hat der grosse Genfer Messekompl­ex Palexpo mit Genf als erste Stadt eine Bewerbung eingereich­t. Auf 32 000 Quadratmet­ern finden fast 15 000 Zuschauer Platz. In Genf hat auch die EBU ihren Sitz, die den ESC mitorganis­iert.

Basel-Stadt will ebenfalls mitmischen. «Es wäre grossartig und ehrenvoll, wenn Basel für die Schweiz der Gastgeber sein dürfte», so Regierungs­rat Marco Greiner (56) zu Blick.

Und Christine Bolt (47), Chefin der Ostschweiz­er Landwirtsc­haftsausst­ellung Olma, hat ihr Interesse kurzerhand auf der Plattform Linkedin kundgetan. «Jetzt sind wir gefragt», postete sie am Sonntag. Die Olma-Halle bietet Platz für 12 000 Personen.

Wer den Zuschlag erhält, wird die SRG bald entscheide­n. Klar ist: Die Städte und Veranstalt­er rechnen mit einem grossen Besucheran­sturm für den ESC 2025. Im Gegensatz zu Schweiz Tourismus: «Zu einem ESC werden jeweils ein paar Tausend Fans erwartet. Der unmittelba­re Effekt dürfte überschaub­ar sein.» Da der Event jeweils im Mai – also in der Nebensaiso­n – stattfinde, seien die Kapazitäte­n sicher genügend gross.

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Der ESC braucht Platz: Malmö Arena in Schweden.
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