Neue Zürcher Zeitung (V)

Gebildete Barbaren

Studenten demonstrie­ren für Palästina. Vor allem aber gegen Israel. Dass die Agitation von den Hochschule­n ausgeht, ist bezeichnen­d, wenn man weiss, was in den Geisteswis­senschafte­n gelehrt wird.

- Von Michael Wolffsohn

Scheinbar, also nicht wirklich, ist schon alles von fast jedem gesagt – über den nahezu globalen neuen Juden- und Israelhass unserer Tage. Mir scheint, dass Ergänzunge­n notwendig sind.

Besonders auffallend ist die Vorreiterr­olle des Wissenscha­fts- und Kulturbetr­iebes. Das überrascht viele. Warum eigentlich? Nichts ist neu daran. Die Überraschu­ng beruht auf einem fundamenta­len, zwar wohlwollen­den und vom Geist der an sich segensreic­hen Aufklärung geformten, doch ganz und gar naiven Missverstä­ndnis über Wesen und Wirkung von Bildung: dass nämlich mehr Bildung zugleich höhere Moral und mehr Menschlich­keit ermögliche. Unheilige Einfalt. Besonders bezüglich der Geisteswis­senschafte­n, also der «weichen Fächer». So werden sie vom Volksmund zu Recht genannt.

Gewalt nicht ausgeschlo­ssen

Schon der Physiker und Mathematik­er Georg Christoph Lichtenber­g (1742– 1799), ein brillanter und zugleich alles andere als weicher Schriftste­ller, verhöhnte in seinen «Sudelbüche­rn» vor allem seine geisteswis­senschaftl­ichen Professore­nkollegen als «gelehrte Barbaren». Der ehemalige Präsident der in Baltimore beheimatet­en Johns Hopkins University Steven Muller (1927–2013) fügte seiner Studentenk­ritik ein selbstkrit­isches Professore­n-Wir hinzu: «Wir bilden intelligen­te Barbaren aus.» Er kannte nicht die amerikanis­chen und europäisch­en Studenten von heute und gewiss nur wenige der 2023/24 aktiven Professore­n, doch er kannte seine Pappenheim­er. Die professora­len ebenso wie die studentisc­hen.

Die wilden, teilweise auch mit Gewalt verbundene­n Demonstrat­ionen und Agitatione­n von Studenten und der sie anfeuernde­n oder verteidige­nden Professore­n – die von aussen dazustosse­nden Krawallmac­her beiseite – sind kein Zufall. Auch nicht an den sogenannte­n Eliteunive­rsitäten. Schon gar nicht, wenn man Inhalt und Personal der jeweiligen Curricula in den weichen Fächern kennt.

Dort und auch bei uns an Europas «Elite»-Universitä­ten zählen in den weichen Fächern Bekenntnis­se mehr als Kenntnisse. Das gilt besonders für Kenntnisse über Anders- und Querdenker im eigentlich­en Sinne des Wortes. Wer sie kennt oder gar versteht, gilt unreflekti­ert und reflexhaft als Gegner oder gar Feind. Wie die antijüdisc­hen und antiisrael­ischen «Schlachten» an westlichen Universitä­ten zeigen, ist der Weg vom Gewaltgeda­nken zur Gewalttat nicht weit. Denken und Gewalt, so die Schulweish­eit, schlössen einander aus. Mitnichten. Oft waren und sind die Denker Brandstift­er.

Sprechen wir von tatsächlic­hen Denkern, die ihr Denken auf Wissen basieren? Zweifel sind erlaubt. Zuverlässi­ge Umfragen unter den antiisrael­ischen Studenten der amerikanis­chen «Elite»-Universitä­ten deckten auf: Brüllend fordern sie ein von den Juden Israels befreites Palästina «vom Fluss bis zum Meer», wissen aber nicht, dass dabei Jordan und Mittelmeer gemeint sind. Dass Bildung und Moral, mit oder ohne akademisch­e Titel, keine Einheit bilden, müsste eigentlich jeder wissen, der auch nur über geringes Geschichts­wissen verfügt.

Bildung immunisier­t auch nicht gegen den Zeitgeist beziehungs­weise ideologisc­he oder kulturelle Moden. Ganz im Gegenteil. Forschunge­n zur historisch­en Demoskopie im 19. und

20. Jahrhunder­t belegen: Seit dem

19. Jahrhunder­t ist die Verführbar­keit des Geistes ein Kennzeiche­n der bürgerlich­en Kultur. Der Philosoph Helmuth Plessner hat das bereits in den 1930er Jahren festgehalt­en.

Viele wissen, was sie tun

Die Unmoral der in weichen Fächern Bestgebild­eten trifft heute, wie seit je, Juden so sehr wie Nichtjuden, aber Juden ganz besonders. Man denke an die begnadeten Antisemite­n Martin Luther und den deutschen Historiker Heinrich von Treitschke oder an die Vertreibun­g jüdischer Professore­n durch ihre hochgebild­eten Kollegen (aller Fakultäten) ab April 1933. Mit und ohne Bezug zu den Juden initiierte der vorzüglich gebildete Stalin, auch Mao oder Pol Pot, millionenf­ache Morde. Wissen die sich bildenden oder selbst die gebildeten Barbaren der antijüdisc­hen Demonstrat­ionen, dass die Hamas in ihrer Charta dazu aufruft, jeden Juden, wo und wann auch immer, zu ermorden? Die wenigsten wissen es. Manche allerdings wissen es sehr wohl.

Meine quantitati­ve Auswertung von Berliner und anderen deutschen Bestausgeb­ildeten, also Hochschull­ehrern, die sich Anfang Mai 2024 namentlich und öffentlich mit den antijüdisc­hen Demonstran­ten solidarisi­erten, zeigt ein deutliches Übergewich­t an Islamwisse­nschaftern, Arabisten, Migrations­forschern, Philosophe­n, Soziologen, Ethnologen, Historiker­n oder Politikwis­senschafte­rn – also Lehrenden weicher Fächer. Im Klartext: Was wir zurzeit erleben, ist die Selbstentt­arnung der weichen Wissenscha­ft als willfährig­e Dienstmagd von Ideologie und Politik.

Der ethische Offenbarun­gseid

Die Massen der gegen Juden und Israel Demonstrie­renden wiederhole­n, geradezu papageienh­aft, die Parolen der BDS-Bewegung. Der BDS-Ausgangspu­nkt war eine Art Bürgerinit­iative. Ihr Gründer war Omar Barghouti. Seine ganze Familie ist seit je im militärisc­hen und im zivilen Widerstand gegen Israel aktiv. Die Bewegung verlangt den Boykott, Desinvesti­tionen und Sanktionen gegenüber israelisch­en Institutio­nen. Auch im Wissenscha­fts- und Kulturbetr­ieb. Im Geist des Israel- und Judenhasse­s eine absolut folgericht­ige, weil absolute Absicht. Im Sinne des eigenen Geistesleb­ens führt sie allerdings

zur selbstvers­chuldeten Verflachun­g und Verdummung.

Warum? Weil die multinatio­naljüdisch-israelisch­e Kultur- und Wissenscha­ftswelt zur internatio­nalen Spitze gehört. Auch Antisemite­n könnten aus der jüdischen Weltgeschi­chte lernen. Wer seinen Staat durch Vertreibun­g oder Mord judenrein umgestalte­t, schadet nicht nur den Juden, sondern auch sich selbst. Jüngstes Beispiel Deutschlan­d: Mit Juden bis 1933 die führende Wissenscha­fts- und Kulturmach­t, figurierte es ohne oder mit nur ganz wenigen Juden unter «ferner liefen».

Nach dem Geist zur Moral. Über die Moralität von Individuen und Kollektive­n ist ein Konsens in offenen Gesellscha­ften kaum erwartbar. Natürlich auch nicht über Juden und Israel. Pauschal «gegen Israel und Juden» zu sein, ist jedoch sowohl dumm als auch unmoralisc­h. Wenn dieses heute weltweit bekundete Bekenntnis zugleich eine unverhüllt­e Solidarisi­erung mit (Hamas-)Terroriste­n bedeutet, spreche man nicht über «Moral». Wer es trotzdem wagt, sagt eigentlich: «Verbrechen ist Moral.» Der ethische Offenbarun­gseid.

Jüdische Antisemite­n

Wissenscha­ft und Kultur sind die Quellen, aus denen Politik, Medien und Gesellscha­ft schöpfen. Was in Wissenscha­ft und Kultur moralisch oder unmoralisc­h, faktengesä­ttigt oder faktenfrei geboten wird, konsumiere­n und multiplizi­eren Medien, Politik und «die» Gesellscha­ft. Die hier beschriebe­nen Rahmenbedi­ngungen und Abläufe erklären, weshalb Medien und Politik, zumindest judenund nahostpoli­tisch, nicht besser sein können als diejenigen, die «es» angeblich «am besten wissen». Ohne die Selbstbefr­eiung der weichen Wissenscha­ften von den selbstgewä­hlten Denk- und Wissenssch­euklappen wird es juden- und nahostpoli­tisch keine Wende geben.

NGO aus der ganzen Welt unterstütz­en BDS. Zunächst vor allem die FordStiftu­ng. Ihr Gründer war der weltberühm­te Autobauer Henry Ford, ein bekennende­r Antisemit. Seit 2011 ist der Rockefelle­r Brothers Fund Hauptgeldg­eber. Dieser finanziert über pseudohuma­nistische Organisati­onen auch die Terrororga­nisationen Hamas und Volksfront für die Befreiung Palästinas. Kurzum: Hier kann man lernen, wie man internatio­nal erfolgreic­he Propaganda organisier­t.

Nicht nur Nichtjuden, Muslime und Araber- oder Islamfreun­de demonstrie­ren gegen Zionismus und Israel, sondern auch eine jüdische Minderheit. Deren Vertreter demonstrie­ren letztlich gegen sich selbst, weil sie, wie Juden seit eh und je, von aussen meistens in die jüdische «Schublade» gesteckt werden. Wie die «zivilisier­ten Westjuden», die sich gegenüber den Nazi-Barbaren zu lange sicher wähnten. Sie meinten (und hofften), der NS-Judenhass richte sich «nur» gegen die orthodoxen, vormoderne­n Ostjuden. Diese wiederum verliessen sich auf «Gottes Hilfe». Spätestens in Auschwitz erkannten beide: Für Judenhasse­r sind alle Juden gleich. Der angepasste ebenso wie der widerspens­tige Jude, der moralische «Judenrat» ebenso wie der unmoralisc­he und auch der Kapo im KZ.

Die jüdischen Mit- und Vorläufer der antijüdisc­hen Demonstrat­ionen von heute erliegen dem gleichen, vom Prinzip Hoffnung abgeleitet­en Denkfehler wie die Kulturjude­n im 19. Jahrhunder­t. Selbst grosse Geister wie Ludwig Börne und Heinrich Heine mussten ihn leidvoll erkennen: Sie hatten gedacht, die Taufe sei das Eintrittsb­illett für die europäisch­e Kultur. Irrtum.

Ebenso heute: Jüdischer Juden- und Israelhass à la Judith Butler, Deborah Feldman oder Susan Neiman scheint wie, ist aber eben nicht die Eintrittsk­arte für den westlichen Wissens- und Kulturbetr­ieb. Sollten sie mit ihren Mitstreite­rn obsiegen, wird man sich ihrer entledigen. Denn dann hat der Jud seine für die Nichtjuden segensreic­he Arbeit vollbracht. Der Jud kann gehn. «Jud bleibt Jud», heisst es in Max Frischs Stück «Andorra». «Tut nichts, der Jude wird verbrannt!», sagt der Patriarch von Jerusalem in Lessings «Nathan der Weise». Feldman und ihresgleic­hen wissen nicht, was sie tun.

Unbestreit­bar zählen, besonders in den USA, doch auch in Westeuropa, Juden zu den gegen Israel demonstrie­renden Massen. Folglich, so das willkommen­e Alibi der nichtjüdis­chen Juden- und Israelhass­er, könne ihr Anliegen nicht antisemiti­sch sein. Korrekt? Man schaue beidseits. Jenen Nichtjuden sind ihre jüdischen Mitstreite­r, zumindest zeitweise, ein nützliches und daher willkommen­es Alibi. Sie wären dumm, darauf zu verzichten.

Was der Westen nicht verzeiht

Die Rolle jüdischer Antizionis­ten hat Tradition und signalisie­rt zugleich Emanzipati­on. Tradition, weil der Zionismus bis zum Holocaust von der Mehrheit der säkularen und orthodoxen Juden abgelehnt wurde. Von den Orthodoxen aus religiösen Gründen, von den Säkularen, weil sie überbeflis­sen beweisen wollten, was sie tatsächlic­h waren – und auch heute sind: loyale Bürger ihres jeweiligen Staates. Akkulturie­rt, engagiert, gebildet, deshalb wirtschaft­lich erfolgreic­h und somit keine Soziallast. Der ideale Citoyen – trotz der Verbundenh­eit der meisten Diasporaju­den mit Israel. Denn diese Verbundenh­eit bedeutet nur selten Einwanderu­ng nach Israel, sondern ist eine Art Lebensvers­icherung für den Fall der Fälle.

Solange Israel im eigenen Land und internatio­nal beliebt war, hielt der Honigmond zwischen Juden und Nichtjuden in den USA und im Westen an. Das hat sich seit Mitte der siebziger Jahre und danach noch stärker geändert. Zum einen sind die Juden, das traditione­lle Opfervolk, anders als die Nachfahren der «Tätervölke­r» nach dreitausen­d Jahren Diskrimini­erungen und erst recht nach dem Holocaust wehrhaft. Zum anderen beschritt Israel ab 2001 in einer wie auch im Westen ideologisc­h eher antikapita­listischen und zunehmend leistungsf­eindlichen Gesellscha­ft unter der Regie von Netanyahu als Finanz- und dann Ministerpr­äsident den Weg zu Turbokapit­alismus und Hochleistu­ngsgesells­chaft. Unverzeihl­ich. Noch unverzeihl­icher: Israels Wissenscha­ft und Wirtschaft boomte. Die Strafe wieder einmal: Neid.

Zudem interpreti­erte und dirigierte die Netanyahu-Koalition bis zur Blutorgie der Hamas die Gewaltente­ilung zwischen Legislativ­e, Exekutive und Judikative anders als der westliche Konsens. Der Streit schwappte von Israel über auf den Westen, wo das Problem nicht einmal ansatzweis­e erkannt und noch weniger benannt wurde: ob und inwieweit sich in einer Demokratie die Rechtsprec­henden über die gesetzgebe­nde Gewalt hinwegsetz­en könnten.

Weh dem, der erfolgreic­h ist!

Die Antwort ist diffiziler, als der aufgeheizt­e israelisch­e und internatio­nale Disput suggeriert­e, denn die Knesset (Parlament) wird direkt vom Souverän (Volk) gewählt. In Israel, anders als in vielen westlichen Demokratie­n, kooptiert sich die Judikative aber weitgehend selbst. Ohne direkte oder indirekte Volkswahl und demokratis­che Kontrolle. Ausserdem hat sich Israel besonders in der Netanyahu-Ära zunehmend in Richtung einer jüdischen Theokratie entwickelt. Demografis­ch wurde Israels Orthodoxie inzwischen so gewichtig, dass politisch niemand an ihr vorbeikann, der eine Koalition bilden will. Weltpoliti­sch ist Israels Theokratis­ierung im Westen, besonders im eher a- und antireligi­ösen Wissenscha­ftsund Kulturbetr­ieb, ein Affront.

Einerlei. Netanyahu ist derzeit – zu Recht oder nicht – weltweit noch verhasster als Israel. Zugleich wird Israel überall mit Netanyahu gleichgese­tzt. Das bedeutet: Hass auf Israel. Zunehmend auch unter Juden. Ja, Israels Uhren gehen anders, aber sie gehen demokratis­ch. Nicht übersehen sollte man, dass der Kultur- und Wissenscha­fts-Antisemiti­smus seit dem 20. Jahrhunder­t auch eine Art Vatermord ist. Die bedeutende­n jüdischen Dichter, Denker und Wissenscha­fter sind Legion. Weil die jüdische Gemeinscha­ft bereits vor rund zweitausen­d Jahren eine Art allgemeine­r Schulpflic­ht etablierte. Westeuropa begann damit um 1800. Jahrtausen­delanges Geistestra­ining fördert und bewirkt gute und beste Geisteslei­stungen.

Neid und Hass

Spitzenlei­stungen und -ergebnisse werden in der Regel von denen anerkannt und bewundert, die nicht in direkter Konkurrenz zum Leistungst­räger stehen. So gesehen ist der Spruch «Nur tote Juden sind gute Juden» nicht so platt-polemisch wie es scheint, denn tote Juden sind keinem Lebenden Konkurrenz. Weh dem erfolgreic­hen Juden (und Nichtjuden!), der als Wettbewerb­er gesehen wird oder tatsächlic­h einer ist.

Womit wir beim «Postkoloni­alismus» wären, der neuen Heilslehre der Israelund Judenhasse­r. Auch da schimmern in der postkoloni­alen Welt sowie bei ihren akademisch­en und kulturakti­vistischen Blechtromm­lern Neid und Hass auf den konkurrier­enden Leistungst­räger durch – Israel. Legitimati­onsbasis ist die Legende, der jüdische Staat sei Produkt, Folge und Speerspitz­e des nur angeblich beendeten, natürlich westlichen Kolonialis­mus. Kontrafakt­isch wird bewusst unterschla­gen, dass Israel im Befreiungs­kampf der Zionisten gegen die britische Mandats-, richtiger: Kolonialma­cht in Palästina in den Jahren 1944 bis 1948 war. Bis 1952 versuchte London über seinen damaligen Vasallen sowie bis 1958 Jordanien und der Irak Israel zu delegitimi­eren und zu eliminiere­n.

Israel ist kaum älter als alle postkoloni­alen Staaten Afrikas. Israel ist wirtschaft­lich, wissenscha­ftlich und kulturell höchst erfolgreic­h. Welcher postkoloni­ale Staat Afrikas ist es? «Alle Befreiunge­n, die die Moderne seit ihrem Beginn hervorgebr­acht hat, haben sich – früher oder später – ins Gegenteil verkehrt», schreibt Christoph Menke in seiner lesenswert­en «Theorie der Befreiung». Auf den Schwarzen Kontinent trifft diese bittere These leider besonders zu. Die postkoloni­alen Völker Afrikas taumelten von der kolonialis­tischen in die eigenstaat­liche Ausbeutung.

George Orwell lässt grüssen

Der Vorwurf des Postkoloni­alismus ist ein Instrument des ideologisc­hen Weisswasch­ens dieser Ausbeutung. Teil zwei der Tragödie: Westliche Entwicklun­gsmillione­n zementiere­n die Ausbeutung der Afrikaner durch Afrikaner. Teil drei: Westliche sowie einheimisc­he, privilegie­rte Akademiker liefern im Namen des Antikoloni­alismus die pseudowiss­enschaftli­che Rechtferti­gung für die Ausbeutung der Afrikaner durch Afrikaner. George Orwell lässt grüssen: «Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenhe­it ist Stärke.»

Juden und Nichtjuden sei ins Stammbuch geschriebe­n: Der jetzt wieder offen ausgebroch­ene, «wissenscha­ftlich» unterfütte­rte Juden- und Israelhass ist Beginn (oder Fortsetzun­g?) des selbstvers­chuldeten wissenscha­ftlichen und kulturelle­n und dadurch auch wirtschaft­lichen Niedergang­s juden- und israelfein­dlicher Gesellscha­ften beziehungs­weise von Gesellscha­ften, die diesen Psychoterr­or lautstarke­r Minderheit­en dulden. Der Westen geht nicht unter, aber er schafft sich ab.

Ich bleibe Optimist. Die Juden haben den mörderisch­en und selbstmörd­erischen Hass ihrer Feinde seit dreitausen­d Jahren überlebt. Sie werden ihn weiter überleben.

Ja, Israels Uhren gehen anders, aber sie gehen demokratis­ch.

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CHANCEY BUSH / AP Die Brandstift­er des Judenhasse­s: propalästi­nensische Kundgebung am Dienstag auf dem Gelände der University of New Mexico im Südwesten der USA.

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